Am 26. November durften wir zum zweiten Teil unserer Vortragsreihe Ralph Tegethoff begrüßen, der über das Leben von Otto Ernst Remer berichtete. Remer war ein hochdekorierter Wehrmachtssoldat, der auch nach dem Kriege seinen Überzeugungen treu blieb.

Geboren wurde er am 18. August 1912 in Mecklenburg, wo er als ältester Sohn einer kinderreichen Familie aufwuchs. Schon während seiner Schulzeit an einem humanistischen Gymnasium schloß er sich dem „Jungsturm“ an, einer der Bündischen Jugend zugehörigen Jugendbewegung.

Dort fiel er früh durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine ausgeprägten Führereigenschaften auf, weshalb er mit 17 Jahren bereits Führer des Gaus Mecklenburg war. Im Rückblick auf diese Zeit sagte er: „Wir haben uns Deutschland erwandert.“ Neben Wanderungen führte man unter anderem Zeltlager und Sportveranstaltungen durch.

Schon zu dieser Zeit war es sein Wunsch, Soldat zu werden. Da die Reichswehr zu dieser Zeit durch das Versailler Diktat allerdings noch auf 100.000 Mann begrenzt war, gelang es nur wenigen Bewerbern, aufgenommen zu werden. Hier kam ihm zugute, daß der „Jungsturm“ unter der Schirmherrschaft von Generalfeldmarschall August von Mackensen stand. Dieser hörte von Remers herausragenden Eigenschaften und setzte sich für den jungen Mann ein, wodurch dieser sofort nach seinem Abitur als Fahnenjunker bei der Reichswehr aufgenommen wurde, wo er zunächst im 4. (Preußischen) Infanterie-Regiment diente. Bald lernte er auch seine erste Frau Margarete kennen, mit der er drei Kinder hatte.

Doch die friedliche Zeit sollte nicht lange anhalten. Im Jahre 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Nach Aussagen Remers war dieser „vollkommen überrascht vom Kriegsausbruch“, da man bis zuletzt davon ausging, daß die weitreichenden Zugeständnisse Hitlers zu einer friedlichen Verständigung mit Polen führen würden. Diese war von den Polen, welche die Rückendeckung Großbritanniens und Frankreichs erhielten und sich schon in Berlin stehen sahen, jedoch nicht gewünscht.

Nachdem die deutsche Wehrmacht, unter Beteiligung Remers, in Polen einen Blitzsieg errungen hatte und die Alliierten weiterhin nicht auf die Friedensbemühungen Hitlers eingingen, wurde seine Einheit in den Westen verlegt. Dort übernahm er, als Spezialist für schwere Waffen, eine motorisierte Infanteriegeschützkompanie der 9. Panzer-Division. Ebenso siegreich wie im Osten führte er diese über die Niederlande nach Frankreich.

Dort erwarb er sich große Auszeichnungen für seine schneidige Führung und seine Tapferkeit. So wurde ihm am 20. Mai 1940 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen und nur kurze Zeit später, am 12. Juni 1940, bereits das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Es war zu dieser Zeit recht ungewöhnlich, daß diese beiden Auszeichnungen so kurz hintereinander vergeben wurden, was wieder für den besonders tatkräftigen und tapferen Einsatz Remers spricht.

Ende Juni fuhr man mit einem Eisenbahntransport zurück nach Deutschland, wo das Volk die heldenhaften Truppen feierte. Doch kurz darauf stand der nächste Einsatz an, dieses Mal auf dem Balkan, wo man den bedrängten Italienern zu Hilfe kommen mußte. Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich abgeschlossen wurde, folgte die Verlegung nach Breslau und darauf die Beteiligung am „Unternehmen Barbarossa“, dem Präventivschlag der deutschen Wehrmacht gegen die Sowjetunion, deren bolschewistische Truppen bereits zu Millionen an der Grenze standen.

Hier befand sich seine Kompanie immer an den aktuellen Brennpunkten des Kriegsgeschehens. Er beteiligte sich dort an der Winterschlacht im Osten 1941/42, wofür er eine weitere Auszeichnung, im Soldatenjargon „Gefrierfleischorden“ genannt, erhielt. Im April 1942 übernahm er ein Bataillon der Infanterie-Division „Großdeutschland“ (mot.). Bei der Division „Großdeutschland“ handelte es sich um eine Freiwilligendivision der Wehrmacht, für die nur die besten Soldaten ausgewählt wurden, also eine wirkliche Elite-Truppe.

Für seinen weiterhin unermüdlichen Einsatz wurde er im Spätsommer 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Nach dem Sieg in der äußerst kriegswichtigen Schlacht bei Charkow bekam Remer am 18. Mai 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Getreu seinem Motto „geführt wird vorne“ folgend, zeichnete er sich weiter durch eine starke Führungsleistung und enorme Tapferkeit aus. Nach Vorschlag durch seine Vorgesetzten bekam er daher am 12. November 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Im Antrag dafür heißt es, daß er sich durch „außergewöhnliche Führungs- und Tapferkeitsleistung“ auszeichne, im Kampf habe er „jeden Vorteil erspäht und rücksichtslos ausgenutzt“, nach einem leichten Rückschlag im Kampf führte „er selbst im vordersten Wagen fahrend den Angriff wieder vorwärts“. Das Eichenlaub zum Ritterkreuz hatten bis zu diesem Zeitpunkt nur etwas mehr als 300 Soldaten erhalten, bis Kriegsende erhielten diese Auszeichnung weniger als 900 Soldaten. Die Auszeichnung wurde grundsätzlich persönlich vom Obersten Befehlshaber, Adolf Hitler, übergeben.

Zu diesem Zweck fuhr Remer in die Wolfsschanze, wo er sich sofort gut mit dem Führer und Reichskanzler verstand. Schonungslos berichtete er diesem von der Lage an der Front, an die er kurz darauf wieder zurückkehrte.

Dort erlitt er eine schwere Verletzung. Zunächst wollten die Ärzte sogar amputieren, da er damit allerdings dauerhaft nicht mehr einsatzfähig gewesen wäre, lehnte Remer eine Amputation rigoros ab. Nachdem er sich von dieser Verletzung erholt hatte, übernahm er in Berlin als Kommandeur das Wachregiment „Großdeutschland“. Diese Position hatte er mehrere Monate inne, fühlte sich dabei aber unwohl, da er zurück zur kämpfenden Truppe wollte.

In dieser Position war er allerdings am 20. Juli 1944 an der Niederschlagung des Putsches rund um Stauffenberg beteiligt. Zunächst wurde ihm nach dem Attentat mitgeteilt, daß Hitler bei einem Attentat getötet wurde. Sein Vorgesetzter Paul von Hase befahl ihm daraufhin die Verhaftung von Dr. Joseph Goebbels. Da ihm hier aber bereits Zweifel kamen, suchte er das Gespräch mit Goebbels, der ihn darüber unterrichtete, daß Hitler überlebt hat. Als Beweis ließ er sich telefonisch mit diesem verbinden. Remer erkannte die Stimme seines Führers, den er ja erst einige Monate zuvor persönlich kennengelernt hatte und schlug daraufhin den Putsch in Berlin nieder, indem er die führenden Beteiligten einsperren ließ. Die Verschwörer waren nicht in der Lage, zu erkennen, daß der Krieg nicht gegen den Nationalsozialismus geführt wurde, sondern gegen Deutschland.

Einige Monate später wurde er zum Kommandanten der Führer-Begleit-Division ernannt, mit der er an der Ardennenoffensive teilnahm. Am 30. Januar 1945 wurde Remer von Adolf Hitler persönlich zum Generalmajor befördert, womit er zu diesem Zeitpunkt der jüngste General der Wehrmacht war.

In dieser Position beteiligte er sich am Abwehrkampf im Osten, wo er sich unter anderem bei der Panzerschlacht von Lauban wieder besonderen Ruhm erwarb. Im Anschluß kämpfte er weiter hartnäckig gegen die Rote Armee, um möglichst vielen Zivilisten die Flucht in den Westen zu ermöglichen. Nachdem der Krieg verloren war, verabschiedete er die verbliebenen Kameraden seiner zersprengten Kampfgruppe mit den Worten, es wäre nun an der Zeit, am „Wiederaufbau Deutschlands“ zu arbeiten, sie sollen ihrer „soldatischen Gesinnung treu bleiben“.

Daraufhin schlug er sich mit einigen wenigen Kameraden nach Bamberg durch, wo er sich auf der Kommandantur meldete und daraufhin in amerikanische Kriegsgefangenschaft kam. Es folgte eine Odyssee, bei der er innerhalb von 29 Monaten in 16 verschiedenen Lagern interniert war, zunächst bei den Amerikanern, später auch bei den Engländern, welche ihn und die anderen Gefangenen unter entwürdigenden Umständen festhielten, wobei viele von ihnen starben.

Er überlebte jedoch und wurde 1947 entlassen. Inzwischen 35 Jahre alt, war er immer nur Soldat gewesen, was ihm nun nicht mehr möglich war, weshalb er eine Maurerlehre absolvierte. Weiter treu zu seinem Glauben stehend, gehörte er zu den Mitgründern der Sozialistischen Reichspartei (SRP) und war ebenso bei der Gründung der Wiking-Jugend anwesend. Die SRP sah sich in der Tradition der NSDAP, hatte rund 40.000 Mitglieder und errang einige Wahlerfolge, so zog sie bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Mai 1951 mit 11,0% der Stimmen in den Landtag ein.

Die SRP setzte sich unter anderem gegen die Wiederbewaffnung zugunsten der NATO, also als Handlanger der USA, ein. Kurz nach Gründung des Bundesverfassungsgerichtes stellte die Bundesregierung einen Antrag auf Verbot der SRP, das 1952 dann auch ausgesprochen wurde. Daraufhin setzte eine schwere politische Verfolgung der ehemaligen Mitglieder ein, Remer wurde zeitweise eingesperrt, weil er die Verschwörer des 20. Juli 1944 als „Verräter“ bezeichnete.

In Deutschland wurde ihm seine Pension gestrichen, Arbeit zu finden war faktisch nicht möglich. Deshalb ging er als Militärberater und Schriftsteller ins Ausland.

Doch auch danach blieb er der nationalen Bewegung treu. So war er unter anderem Anfang der 80er bei der 30-Jahrs-Feier der Wiking-Jugend als Ehrengast anwesend. Als sich rund 500 Linksextreme auf den Weg zum Veranstaltungsort machten und sich die wehrfähigen Männer bereits vor der Tür versammelten, ließ er es sich nicht nehmen, mit in der ersten Reihe zu stehen, eine kurze Ansprache zu halten und ein Lied anzustimmen. Die Polizei verhinderte zwar letztendlich ein Aufeinandertreffen, diese Anekdote verdeutlicht aber seinen ungebrochenen Kampfesmut für Deutschland.

Es folgten verschiedene Verurteilungen wegen der Äußerung seiner Meinung, unter anderem zu verschiedenen geschichtlichen Themen. Aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes durchkreuzte er den Plan des Systems, ihn im Gefängnis sterben zu lassen und floh nach Spanien, wo er sich in Malaga niederließ. Obwohl die BRD immer wieder seine Auslieferung forderte, erklärte Spanien, daß es sich bei Spanien um ein freies Land handelt, in dem seine Meinungsäußerungen nicht strafbar wären, weshalb eine Auslieferung rundheraus abgelehnt wurde.

Am 4. Oktober 1997 starb Generalmajor a.D. Otto Ernst Remer im spanischen Exil, wo er auch bestattet wurde. Viele Personen ließen es sich nicht nehmen, nach Spanien zu reisen, um ihm das letzte Geleit zu geben. Er hat bis zum letzten Atemzug für Deutschland und das deutsche Volk gekämpft. Es ist unsere Aufgabe, das Feuer, das in seinem Herzen brannte, weiterzutragen.

Otto Ernst Remer – HIER!

NS: Das Buch „Generalmajor Otto Ernst Remer – Kommandeur der Führer-Begleit-Division“ von Ralph Tegethoff kann hier bestellt werden. Am 10. Dezember dürfen wir Frau Ursula Haverbeck bei uns begrüßen, nähere Informationen dazu gibt es hier.

Quelle: DIE RECHTE – Kreisverband Rhein-Erft

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