KV Heinsberg / Aachen: Heldengedenken in der Region

Es ist wieder einer dieser Tage, die in Erinnerung bleiben. Während man tagsüber seine Alltagsaufgaben gewissenhaft erledigt, so nachdenklicher wird man, je näher es dem Abend zugeht. Es ist schließlich Heldengedenken!

Der Abend bricht herein. Jetzt ist es endlich soweit. Eine Autofahrt, ein Parkplatz und ein ganzer Trupp gestandener Männer, die schon warten. Von Unbehagen keine Spur. Denn ein jeder von uns ist aus demselben Grund hier. Eine Begrüßung, ein Händeschütteln. Deutsche und Niederländer.

Es ist bereits dunkel. Der Schatten der Bäume des dichten Waldes, in dem vor einem Dreivierteljahrhundert eine der großen Schlachten des Zweiten Weltkrieges stattfand, machen ihr übriges. Man erkennt nur noch Umrisse, während wir tief in den Wald hineinstoßen. Der Waldweg, welcher still und heldenfreundlich wirkt, führt uns schließlich auf den Soldatenfriedhof. Dort angekommen, werden Fackeln entzündet. Jede Fackel ist ein Licht für all die toten Soldaten, welche tapfer für unser Land gekämpft haben.

In mehreren Redebeiträgen wird auf die Wichtigkeit des Gedenkens und unserer Traditionen hingewiesen. So wie es in allen anderen Ländern der Welt ganz normal ist. Das beste Beispiel ist der französische Soldat Lazare Ponticelli, welcher als letzter Veteran des Ersten Weltkrieges im Jahre 2008 verstorben ist und durch ein Staatsbegräbnis zu einer letzten Ruhe gefunden hat. Politiker in unserer Republik hielten es indes nicht für notwendig, auch nur nur ein Wort über Erich Kästner zu verlieren. Ebenfalls Veteran des Ersten Weltkriegs, der ebenfalls 2008 in Pulheim verstorben ist, blieb in der Öffentlichkeit gänzlich unbenannt.

Weiter gingen die Redner auf die Schlacht im Hürtgenwald ein und ihre Bedeutung für unsere Region. Mehr als 5000 Tote ruhen hier. Jugendliche, junge Erwachsene, Männer, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Für uns kaum vorstellbar, welche Opfer und Entbehrungen sie geben mußten. Der Krieg von einst ist für uns schließlich schon so fern. Es scheint in jenem Augenblick so still und friedlich, doch 1945 bot sich im Hürtgenwald ein Bild des Grauens. Völlig zerschossene und verlassene Dörfer. Bäume zerborsten von Artillerieschlägen. Der Boden war übersät von scharfen Holzsplittern. Inmitten dieser Zerstörung wurde der Wald letztlich das Grab von vielen.

Zu Ehren jener Gefallenen, rufen wir die Toten und singen ihnen das alte deutsche Volkstrauerlied „Ich hatt‘ einen Kameraden”. Anschließend legt ein jeder noch einmal eine Grabkerze auf die Gräber. Möge das Licht den Gefallenen im Jenseits zeigen, daß noch immer Deutsche zu ihnen stehen und ihrer gedenken. Nachdenklich und sichtlich bewegt ziehen wir mit einem Fackelzug durch den Wald, zurück zum Parkplatz. Der Abend wird bei einem Kameraden in der Nähe sein Ende finden. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder!

Quelle: DIE RECHTE – Kreisverband Heinsberg / Aachen

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