Totensonntag – Gedenket der Toten unseres Volkes!

Der November ist traditionell ein Monat des Gedenkens. Allerheiligen, Allerseelen und das Heldengedenken (bundesrepublikanisch als Volkstrauertag bezeichnet) an die Gefallenen der großen Kriege. Den Abschluß bildet alljährlich der Totensonntag. König Friedrich Wilhlem III. von Preußen rief ihn 1816 aus, um den Gefallenen der verlustreichen Befreiungskriege gegen Napoleon zu gedenken.

Heutzutage wird der Tag hauptsächlich dafür genutzt, um sich an alle Verstorbenen zu erinnern und um ihre Gräber auf den Friedhöfen zu besuchen und zu schmücken. Unabhängig von Konfession ist heute jeder dazu aufgerufen, den Verstorbenen unseres Volkes zu gedenken. Gedenktage dieser Art kann es nicht genug geben. Das Schicksalsband unseres Volkes besteht auch über den Tod hinaus weiter. Was unsere Vorfahren mit Blut, Schweiß, Hingabe und Opferbereitschaft erschaffen und verteidigt haben, darf für uns heute keine Selbstverständlichkeit sein. Gerade in der jetztigen Zeit stehen wir wieder vor der Entscheidung, ob wir unseren Kindern eine Welt hinterlassen wollen, die für uns lebenswert ist oder ob wir ihnen eine Welt hinterlassen werden, die mit dem Deutschland, das wir von unseren Vorfahren erhalten haben, nicht mehr viel zu tun haben wird. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, in welcher Welt unsere Kinder eines Tages unsere Enkel und Urenkel aufwachsen lassen können.

Wir dürfen die Ehre unserer Ahnen nicht zu unserer eigenen Schande werden lassen!

Ihr, die ihr schlaft schon manches Jahr,
Ihr, die ihr seit kurzem begraben –
Wacht auf! und macht euch der Gäste bereit:
Ihr sollt euern Sonntag heut` haben!

Was wir verloren mit euerm Tod,
Das werden wir nie verschmerzen.
Und dennoch – : heut hält ein heimlicher Strom
Verknüpft die sehnenden Herzen!

Auf Brücken der Liebe eilen wir hin
Zu eurer schweigsamen Stätte;
Da ist`s uns, als hielten wir eure Hand
Und säßen still – traulich am Bette.

Da pflegen wir heimliches Zwiegespräch
Tiefinnig – wie kaum zu sagen
Und blicken uns klar ins Aug` hinein
Und nicken und lächeln und fragen –

Wie dieses und wie jenes kam,
Wir wollen es euch erzählen;
Was uns`re Seele umschlossen hält,
Darf eur`er Seele nicht fehlen –

Und kehren wir dann vom Friedhof heim
Im dämm`rigen Abendstunden,
Dann soll uns allen ums Herze sein,
Als hätten wir jene gefunden,

Die wir für immer verloren geglaubt,
Die wir so lange entbehrten,
Die, ob sie auch der Tod geraubt,
Auf ein Stündelein … wiederkehrten.

von Otto Promber (1874-1941)

Zu Ehren unserer Toten!

Quelle: DIE RECHTE – Landesverband Baden-Württemberg

Bild: Stahlfeder Fotographie

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