Es reicht ihnen nicht, die 89-jährige Dissidentin Ursula Haverbeck zwischen Schwerkriminellen in eine Kerkerzelle der JVA Bielefeld-Brackwede zu sperren. Sie können es nicht ertragen, daß Ursula Haverbeck auch in diesen dunklen Tagen ihre Lebensfreude nicht verliert, daß sie ungebrochen der Haft trotzt. Jetzt holt das System offenbar zur nächsten Grausamkeit aus und plant eine tagelange Odyssee, bei der unklar ist, ob Ursula Haverbeck sie lebend überstehen wird.
Doch der Reihe nach:
Am 12. September 2018, einem Mittwoch, findet gegen Ursula Haverbeck vor dem Landgericht Hamburg ein Berufungsprozeß statt, in erster Instanz erhielt sie im November 2015 eine Strafe von zehn Monaten. Als wäre diese Gesinnungsjustiz nicht schon schlimm genug, hat sich das System für den neuen Prozeß etwas „Besonderes“ ausgedacht: Eine fast neunzigjährige Frau soll von der JVA Bielefeld-Brackwede fünf Tage „auf Transport“ gehen, wie die Verschleppung von Inhaftierten umgangssprachlich bezeichnet wird, ehe sie zur Verhandlung in Hamburg eintrifft, anschließend soll sie auf demselben Weg zurückgebracht werden. Diese Reise soll nicht nur bei Temperaturen, die im September durchaus bei 30 Grad liegen können, zurückgelegt werden, sondern offenbar unter den Bedingungen, die für normale Häftlinge gelten und bereits von diesen als belastend aufgefaßt werden: In einem Gefangenenbus, mit vielen weiteren Inhaftierten, soll Haverbeck offenbar über die „regulären“ Transportwege von Justizvollzugsanstalt zu Justizvollzugsanstalt gebracht werden, wodurch die rund 250 Kilometer, die zwischen Bielefeld und Hamburg liegen, nicht in zwei oder drei, vielleicht auch vier Stunden absolviert werden, sondern in fünf Tagen (!), von denen einer belastender als der andere sein wird. Fünf Tage, in denen Ursula Haverbeck fünf verschiedene Gefängnisse sehen soll, ständige Leibesvisitationen, Wartezeiten in Sammelzellen und unendliches Herumsitzen in den Massen-Gefangenentransportern inklusive. Was für reguläre Gefängnisinsassen bereits eine körperliche Zumutung ist, stellt bei der 89-jährgien Ursula Haverbeck einen Angriff auf ihre körperliche Unversehrtheit dar. Eine solche Fahrt ist nicht nur ein Gesundheitsrisiko, sie ist ein bewußter Angriff des Systems auf Ursula Haverbeck und offenbar wird billigend in Kauf genommen, daß die altersbedingt gebrechliche Dame eine solche Fahrt unter extremen Belastungen nicht überleben könnte.
Ursula braucht unsere Solidarität:
Bauen wir den Druck auf!
Bis zur Umsetzung des abscheulichen Transportplanes werden noch zwei Monate vergehen. Zwei Monate, in denen es uns gelingen muß, ausreichenden Druck aufzubauen, um zu erreichen, daß Ursula Haverbeck zumindest eine Direktverbindung von Bielefeld nach Hamburg ermöglicht wird, wenn sie sich schon für Meinungsäußerungen und aus dem Gefängnis heraus in einem weiteren Prozeß verantworten muß. Es liegt an uns, die Verantwortlichen direkt zu kontaktieren und dem Schicksal von Ursula Haverbeck zu weiterer Öffentlichkeit zu verhelfen.
Kontaktiert die zuständige JVA, sowie das Landgericht Hamburg und konfrontiert die dortigen Mitarbeiter und Verantwortlichen mit der Frage, ob sie es verantworten können, wenn Ursula Haverbeck die Todesfahrt nicht überlebt. Sorgt dafür, daß sich die Behörden mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob sie den 5-tägigen Transport unter massivem Widerstand durchsetzen wollen oder sich durch das Zugeständnis einer angemessenen Anreise zum Gerichtsprozeß aus der umgangssprachlichen Schußlinie stellen.
Hier sind die Kontaktadressen:
Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede
Umlostraße 100
33649 Bielefeld
Telefon: 0521 4896-0
Fax: 0521 4896-298
E-Mail: poststelle@jva-bielefeld-brackwede.nrw.de
Landgericht Hamburg
Osterbekstraße 96
22083 Hamburg
Tel.: 040 4 28 63 – 56 01
Fax: 040 4 27 9 – 62 804
E-Mail: poststelle@arbg.justiz.hamburg.de
Egal, wie Ihr den Kontakt aufbaut: Seid hartnäckig und schafft Euch, schafft Ursula die Aufmerksamkeit, die ihre Situation benötigt!
Und: Vergeßt nicht, auch direkt an Ursula Haverbeck zu schreiben und Eure Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Unser Zusammenhalt ist stärker als ihre Repression!
Quelle: www.freiheit-fuer-ursula.de
Leave a Reply