Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Untersuchungsausschuß des thüringischen Landtags die Obduktionsprotokolle von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bekommen hat. Die lange Frist wird erklärlich durch den brisanten Inhalt der Protokolle. Denn auch in Mundlos‘ Lunge fanden sich keine Rauchpartikel.

Dies aber wäre beim bisher behaupteten Tathergang unvermeidlich gewesen. Angeblich soll Mundlos erst Böhnhardt erschossen haben, dann das Wohnmobil in Brand gesteckt und dann sich selbst erschossen haben. Interessant ist, daß BKA-Chef Zierke im November 2011 noch behauptet hatte, in Mundlos‘ Lunge sei eben Ruß gefunden worden, womit er die These der Ermittler von (einvernehmlichem) Mord und anschließenden Selbstmord, mit Brandlegung zwischendrin, untermauern wollte.

Waren bisher schon ernsthafte Zweifel an der offiziellen Darstellung der Ereignisse im Wohnmobil in Eisenach gerechtfertigt gewesen, ist nun klar: Es muß zwingendermaßen einen dritten Mann gegeben haben. Ob der nun sogar ein Doppelmörder ist oder ob sich die beiden Uwes tatsächlich selbst erschossen haben und dann der dritte Mann den Wohnwagen in Brand gesteckt hat, ist noch nicht einmal die interessanteste Frage. Viel interessanter ist: Wer war er, welches Motiv hatte er?

In die ganze NSU-Story ist damit eine neue Dynamik hineingekommen, um so mehr, als ein Obduktionsergebnis ja nun ein wissenschaftliche Beweis ist und erheblich zuverlässiger als Zeugenaussagen oder gar reine Spekulationen.

Und bewiesen ist damit auch, daß BKA-Chef Zierke gelogen hat. Warum wohl? – Unabhängig von seinem Motiv dürfte ein Lügner als Leiter des Bundeskriminalamtes ja wohl nicht mehr haltbar sein. Die vielgerühmte politische Hygiene verlangt seinen Rücktritt oder, wenn er es nicht von sich aus tut, dann eben, ihn aus seiner Position zu feuern.

Möglichst ohne Bildung von Ruß….

Leave a Reply

Your email address will not be published.