Rekordverdächtig!

Elisabeth R. Hat gute Aussichten, in nicht allzuferner Zukunft im „Guinness Buch der Rekorde“ zu stehen. Keine geringere Instanz als ein Richter am Bundesgerichtshof hat gegen die Rentnerin aus Sachsen einen Haftbefehl erlassen. Mit ihren 75 (fünfundsiebzig!) Jahren ist die gute Frau mutmaßlich die älteste Anführerin einer Terrorzelle, die es jemals gegeben hat. Zwar war die Zelle klein – außer ihr offenbar nur vier oder fünf Männer – , aber sie hatte hochtrabende Ziele. Laut Haftbefehl wollten sie die Regierung stürzen (unter dem tut es doch kein Terrorist, egal welchen Geschlechts oder Alters) und zu diesem Zweck einen bundesweiten Blackout herbeiführen sowie – vielleicht im Schutz der dann herrschenden Dunkelheit – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entführen. Und damit es so richtig schön terroristisch wird, sollten dabei dann vielleicht auch noch gleich Lauterbachs Leibwächter gekillt werden.

Nun haben wir in den letzten Jahren öfter Meldungen gelesen, die zunächst nach purer Satire klangen, aber offenbar ernst gemeint waren. Da waren beispielsweise Terroristen, die die Regierung Merkel mit einem Luftgewehr stürzen wollten… Und wenn ein in Deutschland anders als in unserem östlichen Nachbarland nicht zugelassener Polen-Böller in einem Briefkasten explodiert, wird daraus gern mal ein Sprengstoffanschlag. All das reizt zum Lachen, aber den Heiterkeitswert einer hochbetagten Terror-Chefin kann es wirklich nicht erreichen. Das ist einmalig!

Man muß bei diesem lächerlichen Vorgang allerdings auch einmal die andere Seite sehen.

Wie schwach mag sich eigentlich ein Staatsgebilde fühlen, wenn es meint, vier oder fünf Männer unter Führung einer Oma seien imstande, ernsthaft staatsgefährdende Aktionen auszuführen, möglicherweise gar eine Regierung zu stürzen?

Das läßt doch recht tief blicken!

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