Der Wirbel um die Hogesa-Demonstration am vergangenen Sonntag wird immer verrückter.

Die Polizei hat jetzt mit nicht weniger als 20 Mann Tauchern und Unterstützungspersonal den Ebert-Teich nahe des Versammlungsortes abgesucht. Eine Suche, die sich recht schwierig gestaltete, weil die Wasserqualität im Teich dermaßen schlecht ist, daß man darin nicht die Hand vor Augen sehen kann. Die Taucher mußten daher, von ihren in den Booten befindlichen Helfern an Leinen geführt, Stück für Stück des Grundes mit den Händen abtasten.

Sinn der Suche: Man hoffte, Waffen zu finden, derer sich die Demonstranten durch Versenken im Wasser entledigt hatten. Hieb- und Stichwaffen, um genauer zu sein. Hoppla? Habt Ihr da was verwechselt, Jungs und Mädels von der Polizei? Es war ja wohl ein Salafist und kein Hooligan, der in Bonn mit dem Messer zwei von Euch schwer, beinahe lebensbedrohlich verletzt hat. Oder es war ja wohl ein Salafist und kein Hooligan, der in Hamburg mit einer Machete einem Kurden tief ins Bein gehackt hat.

Aber die Hoffnung, inkriminierendes Material zu finden, stirbt offenbar zuletzt.

Bedenklich ist allerdings, was für ein Aufwand getrieben wird, um kleinere Gewalttaten aufzuklären, bei denen es ausschließlich Leichtverletzte gab. Von denen offenbar eine ganze Menge durch ihr eigenes Tränengas bzw. Pfefferspray Verletzungen erlitten haben und nicht dadurch, daß mit Flaschen, Fahrrädern oder Absperrgittern auf sie geworfen wurde. Gewöhnlich findet eine dermaßen personal- und zeitintensive Suche eigentlich nur bei Kapitalverbrechen wie Mord statt!

Ein Zeichen, wie sehr die Politik die Polizei unter Druck setzt, die in ihrer ganz überwältigenden Masse friedlichen Demonstranten zu kriminalisieren. Da steckt Absicht hinter. Oder, richtiger gesagt: Panik!

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