Mich laust der Affe!

Es gibt Menschen – nennen wir sie Panicker(*) – , die ohne Panick(*) einfach nicht mehr leben können. Können sie welche empfinden oder, besser noch, andere damit infizieren, leben sie auf wie ein Vampir in der Blutbank. Läuft das nicht, trocknen sie aus, schrumpfen, zerfallen mental zu Staub, so daß ihnen bestenfalls noch Johnny Walker hilft, schlimmstenfalls nur Substanzen, die ein wenig härter sind als Scotch-Whisky.

Geradezu wundervoll war das mit der Pandemie. Aber Corona zieht nicht mehr richtig. Da muß was neues her. Rasch gefunden – das Reich der Mikroben ist unendlich klein und zugleich weltumspannend, wie ein Imperium. Wir nehmen jetzt mal die Affenpocken.

Pocken klingt gut. Das fängt nicht nur mit dem gleichen Buchstaben an wie „Panick“(*), sondern kann durchaus zu einer solchen führen.

Die echten Pocken (verursacht von variola, auch variola maior genannt) sind medizingeschichtlich gleich aus zwei Gründen sehr interessant. Früher hieß es: „Wo die Pest herrscht, gelten die Pocken für nichts!“ In gewissem Sinne hatte das seine Berechtigung. So eine Pestepedemie schlug schnell und brutal zu und konnte ganze Städte oder Landstriche weitgehendst entvölkern, als Ödnis zurücklassen. Die Pocken hingegen waren endemisch; man hatte sich an sie gewöhnt. Vor allem, weil die Sterblichkeit auch nicht im Bereich zwischen 60-70 Prozent (Beulenpest) oder locker 90 Prozent (Lungenpest) lag, sondern bei moderaten ca. 10 Prozent. (Alle Zahlen vor Einführung moderner medizinischer Behandlung, Antibiose oder Impfung.) Deshalb wird geschätzt, daß die Pocken – zur Abgrenzung von artverwandten Viren, die aber deutlich mildere Verläufe hatten, als „Schwarze Pocken“ bezeichnet, in alter Literatur auch als „Blattern“ bekannt – im Laufe der Menschheitsgeschichte mehr Leben gefordert haben könnten als die von yersinia pestis verursachte Pest. Unter dem Strich eine sehr, sehr echte Todesseuche.

Auch war variola alias variola maior der erste Keim, gegen den vor etwas über 200 Jahren eine Impfung entdeckt wurde. Der britische Landarzt Dr. Jenner war zwar nicht der erste, der erkannte, daß Melkerinnen, die sich mit Kuhpocken (orthopoxvirus bovis) angesteckt hatten, fortan nicht nur gegen die Kuhpocken, sondern auch gegen die „echten Pocken“ immun waren, aber er propagierte am erfolgreichsten die Impfung. Das war so erfolgreich, daß seit 1980 die Pocken offiziell als weltweit ausgestorben gelten. 1976 wurde in der damaligen Bundesrepublik Deutschland die gesetzliche Impfpflicht gegen Pocken aufgehoben; der zweite deutsche Staat DDR folgte sechs Jahre später.

Nach unbewiesenen, aber weit verbreiteten Behauptungen bewahren sowohl die Amerikaner als auch die Russen noch jeweils einen Stamm variola auf, tiefgefrostet in Hochsicherheitslaboren (Atlanta/USA und Moskau/Russische Föderation; vielleicht auch Kolzowo/Sibirien), zum Zwecke der Forschung an biologischen Waffen.

In jedem Fall klingt alles, was mit „Pocken“ zusammenhängt, in gewissen Ohren gut. Sofern es nicht so harmlose Erscheinung sind wie die Kinderkrankheit Windpocken oder die kaum noch auftretenden Kuhpocken oder die Variante „Katzenpocken“, die in Wirklichkeit vom Kuhpocken-Virus verursacht wird und eigentlich nur Katzenhalter oder Tierärzte interessiert. Aber immerhin sind sie nach dem Tiergesundheitsgesetz eine meldepflichtige Säugetierkrankheit.

Aber Affenpocken, das klingt neu, und das klingt afrikanisch (Affen kommen mehrheitlich halt vom Schwarzen Kontinent), und daß Afrika das „Biowaffenlabor“ von Mutter Natur ist, weiß man seit Ebola und Dengue-Fieber und was es sonst noch so an exotischen Infektionen gibt. Auch das HI-Virus, das AIDS verursacht, soll ja von dort gekommen sein. (Obwohl einige schwule Aktivisten meinen, es könnte auch durch eine Kooperation von Vatikan und amerikanischer CIA in die Welt gesetzt worden sein….)

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt schon mal vor einer möglichen Ausbreitung; eines ihrer Gremien beschäftigt sich in einer Dringlichkeitssitzung damit. Und auch Deutschland hat inzwischen den ersten Fall!

Etwas pikant ist der Umstand, daß das Virus sich nicht nur von Affen auf Menschen verbreiten kann, sondern auch direkt von Mensch zu Mensch, wobei – wie es höflich formuliert wird – „sexuell aktive Menschen“ besonders leicht betroffen sein können. Insider munkeln – politkorrekterweise hinter vorgehaltener Hand – , daß mit dieser freundlichem Umschreibung vorwiegend homosexuelle Männer gemeint sind.

Leider nur haben einige führende Virologen (nein, NICHT Christian Drosten!) inzwischen Entwarnung gegeben. Die Übertragbarkeit sei eher gering, die Verläufe milde. Also doch kein Grund zur Panick(*).

Schade aber auch!

Vielleicht sollte man es als nächstes mal mit den Elefantenpocken versuchen? Elefant klingt monströs groß, und wenn diese Variante der Kuhpocken Elefanten oder Nashörner befällt, ist der Verlauf schwer, vielfach sogar tödlich. Auf den Menschen sind sie sogar auch übertragbar; auch wenn in unseren Breiten der Direktkontakt zwischen Elefanten oder Nashörnern eher selten ist. Aber man kann ja nie wissen!

Also ist es beruhigend zu wissen, daß die Bundesrepublik trotz der Abschaffung der gesetzlichen Pockenimpfpflicht noch 31 Millionen Dosen Vakzin gegen variola („echte Pocken“) bereit hält, und daß eine Impfung damit relaiv sicher auch vor allen anderen Pocken-Varianten schützt. Wenn trotz der dringenden Mahnungen von Prof. Dr. Karl Lauterbach eine Impfpflicht gegen Corona „nur“ „einrichtungsbezogen“ erlassen (und vom Verfassungsgericht in dieser Form abgesegnet) worden ist, könnte man an ein Wiederaufleben der bis 1976 bzw. 1982 geltenden allgemeinen Impfpflicht gegen Pocken denken.

Einziger Vorteil einer solchen Panick(*)-Aktion: Die Pockenimpfung ist auch nicht zu hundert komma null null null Prozent sicher, aber die Zahl unerwünschter Nebenwirkungen ist über Jahrzehnte hinweg erkennbar geringer als bei den neumodischen mRNA-Vakzinen gegen „Corona“.

Hinweis (*) Wir wissen wie Panik und das davon abgeleitete Wort Paniker geschrieben wird. Wenn wir es trotzdem jetzt mit einem betont scharfen „k“ (=ck) schreiben, ist das im stilistisch-rhetorischen Sinne eine Hyperbel, sprich eine Übertreibung.

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