Eskalation in Leipzig?

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, sprich davon, daß es am 7. November in Leipzig eine „Eskalation“ gegeben habe. Das Wort hat das Potential, ähnlich berühmt-berüchtigt zu werden wie die „Hetzjagden“ von Chemnitz.


Es geht um eine Veranstaltung der „Querdenker“ am 7. November in Leipzig, der früheren Heldenstadt der DDR. Und genau an die eindrucksvollen Massendemonstrationen vor 31 Jahren sollte diese Veranstaltung auch erinnern. Vorgesehen war ein Umzug mit zigtausenden von Menschen auf der damaligen historischen Route. Umzüge allerdings
sind in Zeiten des Corona-Lockdown nicht zugelassen. Daher kam nur eine stationäre Veranstaltung infrage. Die wollte die Stadt Leipzig sogar noch an den Stadtrand verbannen, auf das Gelände der Alten Messen. Da legte allerdings das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen in Bautzen einen Riegel vor; per Eilbeschluß ließ es eine Kundgebung auf
dem zentralen Augustusplatz zu.

Nach Polizeiangaben nahmen daran 20.000 Menschen teil. Die „Forschungsgruppe durchgezählt“ kam allerdings auf mehr als das Doppelte, nämlich 45.000. Die Ergebnis dieser universitären Forschungsgruppe dürfen getrost als seriöser betrachtet werden als
Polizeiangaben, die möglicherweise weniger sachlich fundiert sind als eher propagandistisch motiviert. Denn „Querdenker“ sind immerhin in gewissem Sinne Regierungsgegner….

Weil die meisten dieser Skeptiker keine Maske trugen und weil Mindestabstände bei einer solchen gewaltigen Menschenmenge eher illusorisch sind, löste die Stadt Leipzig als Versammlungsbehörde die Versammlung auf. Ein ziemlicher Fehler. Denn wegen Gegendemonstrationen (die zumindest potentiell unfriedlich waren) konnte der Abfluß der
Teilnehmer nur in Richtung Hauptbahnhof stattfinden; und genau das war die historische Route der Demonstranten vom November 1989….

Dabei sollen dann etwas über 30 Journalisten in irgendeiner Weise angegangen worden sein: Ob nun bedrängt oder bedroht oder gar körperverletzt, verraten die Medien nicht; Schwerverletzte kann es wohl nicht gegeben haben… Zumindest ist nichts von Einlieferungen ins Krankenhaus berichtet, nicht einmal von ambulanter Versorgung von
Platzwunden oder Prellungen oder ähnlicher leichterer Verletzungen.

Allerdings sollen ein paar Böller und auch Flaschen oder Steine auf die Polizei geflogen sein. Unklar ist allerdings, ob das durch Anhänger von „Querdenken“ geschah oder eher durch die an diesem Tage zahlreich auf der Straße vertretene militante Leipziger „Antifa-“Szene.

Die war es nämlich, die in den Tagen sowohl vor als auch nach dem 7. November (und auch am 7. November abends) für reichlich Eskalation sorgte.

Grund dafür war das polizeiliche Vorgehen gegen eine militante Antifa-Gruppe, die unter ihrer „Kommandoführerin“ Lina E. mehrfach Andersdenkende gezielt angegriffen und teilweise auch verletzt hatte. Es gab Durchsuchungen, Beschlagnahme von Kommunikationsgeräten wie Computern und Handys sowie einen Haftbefehl gegen die 25-jährige Studentin Lina E.

So etwas ist die „Antifa-Szene“ ja kaum gewöhnt; sie ist eher daran gewöhnt, daß die Staatsgewalt ihr linkes Auge ein wenig zudrückt. Entsprechend groß war die Empörung, und am gleichen Abend gab es noch eine Demo in Leipzig, bei der immerhin dreizehn Polizisten verletzt wurden.

Die selben Krawalleros (und aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit sollte man die Krawalleras, die weiblichen Krawallmacher/innen auch nicht vergessen) traten dann am Sonnabend auf. Gegen die Kundgebung der „Querdenker“ vorzugehen, war wohl allein aus massemäßigen Gründen nicht möglich. Also zog sich die Bande in „ihren“ Stadtteil Connewitz zurück, baute Barrikaden, legte Brände und warf Steine auf Polizeibeamte. Das
Löschen der Brände war für die Feuerwehr zu gefährlich, daher übernahmen es die Wasserwerfer der Polizei, die für diesen Zweck ja nun auch irgendwie geeignet sind.

Während die „Querdenker“ nach erfolgtem Umzug und einigen anschließenden kleineren Zusammenkünften im Innenstadtbereich im Laufe des Abends Leipzig verließen, blieb die Connewitzer Szene der größten Stadt Leipzigs erhalten. Ihren Frust über die Ereignisse ließen sie dann gleich in der Nacht von Sonntag auf Montag noch einmal raus: zwei
Polizeistationen wurden mit Steinen und Farbe angegriffen, und ein Haufen Steine flog auch auf Polizisten, die ausrückten, diese Krawalle zu unterbinden.

Da stellt sich dann eigentlich die Frage, welche „Eskalation“ der gute Seibert überhaupt meint: Daß ein paar zigtausende Leute auflagenwidrig das Tragen von Masken nicht für nötig gehalten haben, oder daß einige hundert Leute mit übelst gewaltsamen Mitteln Bürgerkrieg geprobt haben?

DIE RECHTE/Bundesverband. 

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