Pardon, es sollte heißen: „Heiter, heiter….“ Da hat sich wohl ein freudscher Vertipper eingeschlichen. Dem Leser wird sich möglicherweise erschließen, warum.

Der Thüringische Landesvorsitzende der Partei DIE FREIHEIT, Philipp Wolfgang Beyer, hat eine Pressemitteilung herausgegeben.

Für all die, die entweder von DIE FREIHEIT noch nie gehört haben oder es wieder vergessen haben: Die Partei um den Berliner Rene Stadtkewitz (früher Hinterbänkler der CDU im Abgeordnetenhaus) trat vor fast genau einem Jahr erstmals zu einer Wahl an, nämlich in Berlin. Sie erreichte knapp unter einem Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen; ein schmerzliches Ergebnis, weil sie damit nicht in die Parteienfinanzierung kam. Möglicherweise hat das die Presseerklärung von Herrn Philipp Wolfgang Beyer ausgelöst….

Der Mann, dem es wichtig zu sein scheint, zwei Vornamen zu haben, und der nicht nur Landesvorsitzender in Thüringen, sondern auch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist, fordert ein möglichst rasches Verbot der NPD. Sehr verständlich, denn bei der Abgeordnetenhaus-Wahl, bei der DIE FREIHEIT so kläglich abgeschmiert ist, hat die NPD immerhin gut doppelt so viele Stimmen bekommen wie DIE FREIHEIT. Wäre sie damals bereits verboten gewesen und hätte nicht an der Wahl teilnehmen können, wären die Herren Stadtkewitz und Stellvertreter Beyer und all ihre Mitstreiter wohl in den Genuß der begehrten Parteienfinanzierung gekommen…

Nun ist es heutzutage opportun, ein Verbot der NPD zu fordern; manchmal scheint es, jeder außer der NPD selbst fordere das.

Herr Philipp Wolfgang Beyer aber möchte noch einen Schritt weiter gehen. Er meint, die NPD sei schon seit Jahren dabei, Parallelstrukturen aufzubauen, nämlich in der Partei PRO Deutschland. Er bringt das in einem leider nicht wirklich vollständigen Satz zum Ausdruck: „Meiner Auffassung nach ist diese Partei, die derzeit wegen der provokanten Aktionen einiger ihrer Untergliederungsorgane um die Mohamed Karikaturen, viel stille Sympathie in weiten Bevölkerungskreisen genießt.“ Und genau deshalb, so der stilistisch und thematisch etwas fragwürdige Zirkelschluß, sei es wichtig, die NPD jetzt schnell aus dem Verkehr zu ziehen. „Und die PRO-Bewegung gleich mit.“

Nun ist leider DIE FREIHEIT selbst rechts von der CDU verortet, der ihr vormaliger Abgeordneter Stadtkewitz zu radikal war, weshalb sie ihn erst aus der Partei und sodann aus der Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ausschloß. Und wir erinnern uns an den früheren „Übervater“ der christ-unionistischen Schwesterparteien, Franz Josef Strauß, der forderte, es „dürfe rechts der Union keine demokratisch legitimierte Opposition geben“.

Vielleicht beglückt Herr Philipp Wolfgang Beyer uns demnächst damit, daß er auch noch das Verbot seiner eigenen Partei fordert. Damit wäre er dann im Sinne politischer Korrektheit sogar noch ein Stück weiter als die NPD, die das für sich selbst bekanntlich nicht fordert….

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