…hat es aus dem Netz in so bekannte Medien wie STERN oder FOCUS geschafft. Es zeigt einen Mann beim Döner-Essen in einem Trierer Imbiß. Das Bild ist in doppelter Hinsicht ein wenig schief: Einmal, weil es ein offenbar unprofessioneller Schnappschuß ist, und zum anderen, weil es in der Meinung einiger Leute unstimmig ist. Denn der, der da – anscheinend mit gutem Appetit – ißt, heißt Safet Babic und ist NPD-Kreisvorsitzender von Trier.

Irgendwie scheinen ein paar Leute an dem Bild, oder richtiger, an dem dort abgebildeten Vorgang Anstoß zu nehmen. Sicherlich auch der eine oder andere politisch radikal rechte Nutzer von „sozialen Medien“, wie Babic in einem Telefonat erklärte. Vornehmlich aber scheinen es Linke zu sein, die sich darüber künstlich mokieren.

Warum eigentlich?

Darf ein sogenannter Nazi keinen Döner essen? Weil er NPD-Funktionär ist? Steht das irgendwo im NPD-Parteiprogramm? Oder ist es bei radikalen Rechten „common sense“, daß man eher Döner-Köche mit der Ceska abknallen als selbst einen Döner essen würde?

Eine Frage des Weltbildes. Wie eindimensional oder wie differenziert es ist. Manche Linken haben noch immer die seltsame Vorstellung, jeder Rechte bekäme vor Wut Schaum vor dem Mund, wenn er auch nur von fern einen typisch türkischen Schnurrbart sieht. Man möchte Otto Normalnazi bitteschön kahlgeschoren, stiernackig und so plump, daß man ihm einen Intelligenzquotienten in Höhe der Zimmertemperatur attestieren kann. Schon der Umstand, daß ein sogenannter Nazi und nicht sogenannt, sondern erwiesenermaßen NPD-Funktionär mit Vornamen Safet heißt und das Kind bosnischer Bürgerkriegsflüchtlinge ist, irritiert diese eindimensionalen Linken. Daß Babics IQ locker hundert oder mehr Punkte ÜBER der Zimmertemperatur liegt, irritiert sie vielleicht noch mehr: Der Mann hat immerhin ein erfolgreich abgeschlossenes Universitätsstudium aufzuweisen; er ist Diplom-Politologe wie sein langjähriger früherer Parteichef, der jetzige Europa-Abgeordnete Udo Voigt.

Na schön, werden sich jetzt vielleicht einige von links wie von rechts denken, der Mann fällt halt aus dem Rahmen, weil er einerseits zwar „Nazi“ ist, andererseits aber kein Bio-Deutscher.

Tja, was solls? Ich war sogar schon mal mit einem Journalisten Döner essen (die Wahl des Imbisses lag bei mir und nicht bei ihm), und fröhlich lächelnd sagte ich ihm, wenn Sie das in Ihrer Zeitung bringen möchten, stört mich das überhaupt nicht; was bitteschön ist denn dabei? – Ein anderer Journalist „erwischte“ mich abends mit einem Telefonanruf, als bei mir im Hintergrund auf dem CD-Player eine schnelle, modernisierte Version der inoffiziellen jüdischen Nationalhymne „hava nagila“ lief. Ich fragte ihn, ob er wisse, was ich da gerade höre. Er wußte es nicht. Ich drehte lauter, damit er es besser verstehen konnte, aber er wußte es immer noch nicht, bis ich es ihm sagte. Seine Frage: Warum hören Sie das? Meine Antwort: Es ist Schwertkämpfer-Melodie; nach diesem Rhythmus kann man ausgezeichnet fechten! – Tja, und wenn jemand mich beim Döner-Essen photographieren möchte, hat er ungefähr einmal die Woche oder spätestens alle zehn Tage Gelegenheit dazu. Ich verrate aber nicht, in welchem Imbiß; nicht, daß dem Betreiber dann die Scheiben eingeschlagen werden, weil er gelegentlich Christian Worch als Gast hat…

Was man sich bei einigen dieser eindimensionalen Linken durchaus vorstellen könnte.

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