Wenn uns die Asylkrise sonst auch keine positiven Effekte gebracht hat, einen hat sie: Linke und Linksextreme stoßen zunehmend unweigerlich auf die Realität, die sie sonst in ihren abgeschotteten Räumen konsequent ausblenden. Und diese Realität stellt ihr verschrobenes Weltbild auf eine harte Probe.
Gerade die unzähligen sexuellen Übergriffe bringen das einseitige Weltbild schwer ins Wanken, in dem Ausländer grundsätzlich „Bereicherung” sind und Probleme mit ihnen nur dem „Alltagsrassismus” der Gesellschaft geschuldet sind. Während es bei den Silvesterübergriffen noch nicht dezidiert linke Opfer traf, weshalb man diese oft einfach ausblendete, fällt dies weniger leicht, wenn es das eigene Umfeld trifft. So wurde in Köln eine „Flüchtlinge Willkommen“-Teilnehmerin von einem Asylbewerber, den sie in ihrer Wohnung untergebracht hatte, vergewaltigt. „Flüchtling“shelfer berichten immer wieder von Undankbarkeit, Respektlosigkeit und Gesetzlosigkeit durch die Asylbewerber, wobei besonders die massiven sexuellen Belästigungen viele zur Resignation treiben.
In Hamburg müssen die Uni-Duschen des Hochschulsports inzwischen durch einen Sicherheitsdienst bewacht werden, da es „in den letzten Monaten verstärkt zu einer Nutzung der Räumlichkeiten und Belegung der Duschen durch außenstehende, unbefugte Personen“ kam, bei denen es sich um Asylbewerber handeln soll, die Angestellten der Einrichtung Gewalt androhten, wenn diese sie auf die Regeln hinwiesen. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AstA) der Universität hat sich dazu bisher nicht geäußert, was daran liegen dürfte, daß er, wie an den meisten Universitäten, schon lange von linksextremen Gruppen gekapert wurde.
Selbst das linksextreme Zentrum „Conne Island“ in Leipzig sah sich im Oktober zu einer Stellungnahme genötigt. In einem offenen Brief schrieben sie, daß sie sich zunächst der „Welle der Willkommenskultur“ anschließen wollten, weshalb sie ihr Zentrum für Asylbewerber öffneten. Diese konnten für einen symbolischen Betrag von 50 Cent an allen dortigen Feierlichkeiten teilnehmen. Doch „gemeinsam zu feiern und im Zuge dessen wie von selbst eine Integration junger Geflüchteter im Conne Island zu erreichen, stellte sich als recht naiver Plan heraus. Es reichte eben nicht aus, mehrsprachige Poster mit Hinweisen zu richtigem Verhalten auf Partys aufzuhängen. […] Da diese Einsicht reichlich spät kam, hatten wir seither einige Auseinandersetzungen und brenzlige Situationen auszustehen. “
Weiter schreiben sie:
Die stark autoritär und patriarchal geprägte Sozialisation in einigen Herkunftsländern Geflüchteter und die Freizügigkeit der westlichen (Feier-)Kultur bilden auch bei uns mitunter eine explosive Mischung. Sexistische Anmachen und körperliche Übergriffe sind in diesem Zusammenhang im Conne Island und in anderen Clubs vermehrt aufgetreten – auch mit der Konsequenz, daß weibliche Gäste auf Besuche verzichten, um Übergriffen und Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.
[…]
Aufgefallen ist außerdem der Mißbrauch des „Refugees-Fuffzigers“ durch junge Männer mit Migrationshintergrund, die in größeren Gruppen insbesondere Tanzveranstaltungen am Wochenende besuchen und den geringen Eintritt gern bezahlen um dort für Streß zu sorgen.
[…]
Unsicherheit des Secu-Personals im Umgang mit Migranten aufgrund von Sprachbarrieren und Angst vor einem ungerechtfertigten Rassismusvorwurf erschwerten einige Male die Lösung von Konflikten bei Veranstaltungen. Dabei erlebten wir teilweise eine neue Qualität der Vorfälle – meist unabhängig von der Besucher_innenzahl und der Art der Veranstaltung. Entgegen unseres üblichen Vorgehens mußte beispielsweise in mehr als einem Fall die Polizei eingeschaltet werden, da das Maß an körperlicher Gewalt gegenüber den Secu-Personen nicht mehr zu handhaben war. Aufgrund dieser Überforderung kam sogar die Überlegung auf, Parties vorübergehend auszusetzen.
[…]
Immer wieder machen Betreiber_innen des Conne Islands und anderer Projekte aber auch die Erfahrung, daß unbeteiligtes Publikum zum Problem werden kann. In vorauseilendem Antirassismus wird Einlaßpersonal zurechtgewiesen, wenn Personen mit Migrationshintergrund des Platzes verwiesen werden oder es werden kulturalistische Erklärungsmuster zur Verharmlosung sexistischer Übergriffe angebracht („Woher soll er wissen, daß man hier mit Frauen so nicht umgeht?“).
Dadurch bricht nun ein sympathisierendes Umfeld immer weiter weg, das die Realität anerkennt. Tanja Rußack gehört hingegen zum harten Kern und berichtet in einem Gespräch mit dem Spiegel zwar beispielsweise von einer Situation, bei der ein Ausländer durchdrehte, als man ihn nach Übergriffen rauswarf, draußen auf ein geparktes Auto sprang, die Security anspuckte, überhaupt nicht ansprechbar war und schließlich an Händen und Füßen zur Polizei getragen werden mußte. Rußack meint aber faktenresistent: „Der war bestimmt traumatisiert.“ Massiver Drogenmißbrauch ist die wahrscheinlichere Erklärung. Trotz seines Verhaltens warfen Gäste dem Sicherheitspersonal selbstverständlich Rassismus aufgrund des Rausschmisses vor. Zum Abschluß erklärt sie: „Wir wissen aus Gesprächen, daß andere linke Klubs in einer ähnlichen Lage sind, aber keiner will darüber reden.“
Verschweigen von Mißständen und möglichst Vermeidung von solchen allzu realistischen Kontakten mit illegalen Zuwanderern (von Linken „Flüchtlinge“ genannt) ist inzwischen die Reaktion des harten Kerns, der sich durch allzu viele reale Erfahrungen nicht von seiner verblendeten Ideologie abbringen lassen möchte. Dadurch wird auch das Verhalten der Linksextremen im besetzen Haus in der Rigaer Straße 94 in Berlin erklärlich. Als der Besitzer leerstehende Wohnungen in dem Gebäude sanieren wollte, um darin Asylbewerber unterzubringen, stellte sich die linksextreme Szene Berlins entgegen.
Es folgten wochenlange Straßenschlachten, um den Einzug zu verhindern. Eben jene, die überall „rassistische Pogrome“ befürchten, sorgten für die einzigen langanhaltenden gewalttätigen Auseinandersetzungen in Deutschland, um den Einzug von Asylbewerbern in ihrer Nachbarschaft zu verhindern! Dies macht deutlich, wie sehr sich die Linksextremen vor dem Einbruch der Realität fürchten, der zunehmend ihre Szene verkleinert.
Die zunehmenden Gedankengänge innerhalb des Dunstkreises der linksextremen Szene faßte die linksorientierte Freundin einer Frau, die in Neuss von einem Schwarzafrikaner vergewaltigt wurde, wohl zutreffend zusammen:
„Die Herkunft der Männer mag ich gar nicht aussprechen, da ich die letzten Monate sehr reflektiert versucht habe, mein Denken und meine Grundeinstellung nicht durch die aktuellen Vorkommnisse verbiegen zu lassen. Jetzt fällt mir einfach nichts mehr ein und ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll”, sagt die durchaus linksorientierte Freundin, die auch nach den Silvester-Übergriffen in Köln und Düsseldorf noch eine Pauschalverurteilung der Nordafrikaner abgelehnt hatte und auch schon mal das Wort „Nazi” in den Mund nahm. Als Punkerin, Hippie und Musik-Aktivistin hat sie immer „gegen rechts” gekämpft. Jetzt sei ihr Weltbild zerstört. „Wir haben sechs Stunden bei der Kripo gesessen. Alle meine sozialen Werte und Einstellungen sind heute Nacht in ihrer Grundfeste erschüttert worden.“
Zu solchen massiven Übergriffen kommen unzählige Kleinigkeiten, wie beispielsweise die Geschichte des Linken-Stadtrates Thomas Proschwitz aus Großenhain, der sein gestohlenes Fahrrad nur einen Tag später im nahegelegenen Asylheim wiederfand. „Ich habe vielfach geglaubt, es ist nicht wahr, was so über die Kriminalität der Asylbewerber geschrieben wird.” erzählte er der Zeitung. Als die Polizei anrückte, entdeckte sie unter den dort abgestellten Fahrrädern weiteres Diebesgut. „Dieselbe Truppe, die jetzt mein Fahrrad gemaust hat, saß im Frühjahr noch in meinem Deutsch-Kurs.”
Während sich der harte Kern der linksextremen Szene nun immer weiter radikalisiert, bricht ihr Unterstützerumfeld zunehmend zusammen. Der Wind in Europa dreht sich. Die Zukunft gehört der nationalen Bewegung.
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