Der Braunschweiger Karneval, Schoduvel genannt, ist nach dem in Köln, Düsseldorf und Mainz der wahrscheinlich viergrößte in Deutschland. (Allerdings muß er sich diese Position mindestens noch mit Eschweiler nahe Aachen teilen. Die beiden Städte streiten gelegentlich um die Rangfolge.) Immerhin erreichte Brunswiek, wie es norddeutsch heißt, im Jahre 2014 ca. 300.000 Zuschauer, was für eine Stadt mit nicht viel mehr als 200.000 Einwohnern ja nun wirklich eine Leistung ist!
Letztes Jahr fiel der Karnevalsumzug corona-bedingt aus.
Auch dieses Jahr fiel er aus, allerdings unter etwas befremdlichen, geradezu „jecken“ Umständen. Auf ein angebliches Schreiben der Stadt Braunschweig hin sagte der Karnevalsverein seinen Umzug ab. Dieses Schreiben aber war eine Fälschung! Die Stadt stellte das baldigst klar und erstattete Anzeige gegen den bisher unbekannten Fälscher. Trotzdem wiederholten die Karnevalisten ihre Absage mit der fast schon irren Begründung, sie hätten sowieso in ein paar Tagen wegen Infektionsgefahr absagen wollen; das hätten sie wegen des – vermeintlichen – Schreibens der Stadt vorgezogen, aber nunmehr bestätigten sie ihre ohnehin gefaßte Meinung der Absage.
Die einzige norddeutsche Karnevalshochburg ohne Umzug; und das schon im zweiten Jahr hintereinander, so was geht ja nun überhaupt nicht! Also sprang DIE RECHTE ein, und es wurde die erste nationale Karnevalsdemonstration (mindestens die erste seit 1945) angemeldet.
Schon zwei Tage vorher wurde es allerdings nicht närrisch, sondern bierernst. Die Polizei machte eine Razzia in der Wohnung von ungefähr einem Dutzend Linken und in dem sogenannten „Kulturzentrum“ Nexus. Grund waren Überfälle auf Kameraden von uns. Die Täter in ihrer Arroganz oder in der Annahme, staatliche Stellen würden sie schützen, weil sie ja für eine „gute Sache“ eintreten, waren danach so dumm, sich mehrfach auch noch bei Antifa-Demos blicken zu lassen, wo sie erkannt wurden und die Polizei ihre Identitäten feststellen konnte. Da darf man sich dann halt nicht wundern, wenn man frühmorgens unerwünschten Besuch bekommt!
Worüber die Linken sich bitterlich beklagten, das fanden wir natürlich lustig; auch wenn es mit unserer Demonstration nicht im Zusammenhang stand, fanden wir es einen netten Auftakt.
Die eigentliche Demonstration zog nach polizeilicher Zählung 48 Aktive an. Ein paar mußten absagen, weil durch den Orkan sehr viele Zugverbindungen ausgefallen waren, und eine Reisegruppe aus einer nahegelegenen Stadt kam wegen Schienenersatzverkehr so spät, daß sie nur noch an der Abschlußkundgebung teilnehmen konnte.
Aber wir ließen uns die Laune davon nicht verderben, zumal das Wetter mitspielte; trocken und später sogar leicht sonnig, was in dieser Jahreszeit ja nun keine Selbstverständlichkeit ist.
Sowohl für die begleitende Polizei als auch für die offenbar humorlosen Gegendemonstranten als auch für das allerdings nur mäßig zahlreiche zuschauende Publikum war es wohl ein ungewohnter Anblick; Nazis mit Narrenkappen! Dem niedersächsischen Landesvorsitzenden unserer Partei wurde untersagt, zu karnevalistischen Zwecken sein Paulchen-Panther-Kostüm zu tragen…. Ob das nun eine besondere Form von polizeilichem Humor war oder eher dessen Abwesenheit, wissen wir noch nicht genau; wir werden versuchen, das herauszubekommen.
Die Route entsprach in weiten Teilen der des klassischen Karnevalsumzuges (abgesehen davon, daß dieser üblicherweise nicht an einem Sonnabend stattfindet, sondern am Sonntag vor dem Rosenmontag). Auf der Auftaktkundgebung und den zwei Zwischenkundgebungen traten vier Redner mit überwiegend humoristisch gefärbten Beiträgen auf, und auch das ständige „Tä-tä, tä-tä, tä-ta“ sorgte für die richtige Stimmung. (Danke noch mal an die Tontechnik, das für den Tusch das nicht vorhandene Orchester ersetzt hat.)
So fanden wir also, daß es eine rundum gelungene Veranstaltung war, auch wenn wir in karnevalistischen Dingen ja nun überhaupt keine Erfahrung haben.
Die politische Gegenseite war nach Polizeiangaben mit 280 Personen vertreten, was deutlich übertrieben erscheint; großzügig geschätzt waren es wohl halb so viele. Politisch erfahrenen Kameraden aus Braunschweig fiel auf, daß es auch immer weniger werden…. Gerüchte über eine leichte innere Zerstrittenheit des örtlichen „Bündnis gegen rechts“ kursieren in der Stadt. Unerfreulich fanden die Linken auch, daß gegen vier oder fünf von ihnen Strafanzeigen gefertigt wurden und zwei von ihnen durch polizeiliche Maßnahmen verletzt wurden.
Unabhängig vom konkreten Anlaß zeigt sich auch in Braunschweig, was wir von mehreren Städten her kennen: Daß regelmäßiges öffentliches Auftreten radikal rechter Kräfte dazu führt, daß die Energie der Antifa und ihre Motivation, dagegenzuhalten, sinkt.
Quelle: DIE RECHTE Kreisverband Braunschweig/ Hildesheim
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