Gefallenenehrung in Bruchsal

Nachfolgender Bericht wurde uns von Aktivisten aus Bruchsal zur Veröffentlichung zugeschickt:

Am ersten Wochenende im Dezember 2018 finden sich mehrere Männer und Frauen auf dem Bruchsaler Friedhof ein. Während die Masse in wilder Hektik durch die Innenstadt rennt und sich dem Konsum hingibt, haben diese Personen etwas anderes vor… Sie sind verärgert und gleichzeitig entschlossen. Sie wollen nicht hinnehmen, daß die Soldatengräber auf dem Friedhof der alten Barockstadt in einem immer schlimmeren Zustand sind und daß nur noch an sehr wenigen Kreuzen oder Grabplatten Kerzen für die oft nach unmenschlichen Qualen gestorbenen Soldaten stehen.

Wenige Wochen zuvor war in Bruchsaler Medien zu lesen, daß die Gräber des Ersten und teilweise auch des Zweiten Weltkriegs gereinigt worden wären. Wohlgemerkt von der „Reservistenkameradschaft Bruchsal“. An sich eine sehr lobenswerte Aktion, aber sollte so etwas nicht Aufgabe der Stadt, beziehungsweise der jeweiligen Gemeinde sein? Die Kreuze für die Gefallenen der Jahre 1914-1918 sind in einen sehr guten Zustand gebracht worden. Sie sind sauber und alle Namen und Daten lesbar. Anders die Situation auf dem Gräberfeld für die gefallenen Soldaten und die zivilen Bruchsaler Opfer des Zweiten Weltkriegs. Hier war die Zeit nicht mehr ausreichend, um die Grabplatten zu säubern. Teilweise kann man keinen einzigen Buchstaben und keine einzige Zahl mehr lesen, da alles mit Moos bewachsen ist. Zusätzlich lösen sich an manchen Platten schon die Buchstaben und auch das Grabfeld im Allgemeinen ist in einem erbärmlichen Zustand! Man sieht sofort, daß diese Toten für die Stadt wertlos und vergessen sind. Aber nicht für die Gruppe, die voller Tatendrang diese Szenerie betrachtet. Und so machen sie sich an die Arbeit…

Vorsichtig werden das Moos und der Dreck entfernt und so die Namen der Toten aus dem Vergessen geholt. Die Platten und die Anlage komplett zu säubern würde tatsächlich Tage dauern. Aber zum Gedenken wird an jeder Platte ein Grablicht aufgestellt und entzündet. Es ist mehr Arbeit als gedacht, aber das motiviert die Beteiligten nur noch mehr. Nachdem dieser Bereich erleuchtet wurde, werden auch die anderen Gräber und Denkmäler mit Kerzen geschmückt. Insgesamt brennen am Ende knapp 220 Stück! Als die Dämmerung einsetzt und der Abend naht, stehen sie schweigend da und betrachten ihr Werk. Es sind sehr ergreifende und bewegende Eindrücke. Dann verläßt die Gruppe geschlossen diesen Ort, an dem für gewisse Leute nur Verbrecher liegen, denen man am liebsten gar keine Gräber zugestehen will….

So wie an diesem Samstag in Bruchsal kommen auch in anderen Gemeinden dieser Republik immer wieder Menschen zusammen, um unseren toten Soldaten zu gedenken! Sie tun etwas, das in anderen Ländern selbstverständlich ist und das eigentlich keinen Bericht erforderlich machen sollte. Doch im „freiesten Staat, den es je auf deutschem Boden gab“, soll auch das nicht sein. Aber das kümmert diese Menschen in Bruchsal und an allen anderen Orten unserer Heimat nicht. Auch in Zukunft werden wir unseren Toten ein ehrendes Andenken bewahren. Und wir alleine bestimmen, wann und wo und auf welche Art und Weise…

FÜR DEUTSCHLAND GEFALLEN – DOCH UNVERGESSEN!

Quelle: DIE RECHTE – Landesverband Baden-Württemberg

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