Der Landkreis Rastatt und seine (berechtigte?) Angst vor Rechts

Der Landkreis Rastatt hat den „Bierstadl“ im Gasthaus Rössle ab dem 01.01.2019 für zwei weitere Jahre angemietet. Somit ist die mögliche Nutzung des Saals für Veranstaltungen von Rechts vorerst bis 2021 verhindert worden. Doch kann sich die Gemeinde Rheinmünster und der Landkreis Rastatt durch das Anmieten der Räumlichkeit zu deutlich überteuerten Konditionen hier tatsächlich als Sieger sehen? Betrachten wir die Situation etwas genauer…

Nachdem in den frühen 2000ern in Karlsruhe und Rastatt mehrere angemietete Räumlichkeiten den örtlichen nationalen Aktivisten zur Verfügung gestanden hatten, bahnte sich 2010 etwas Großes an. Für knapp vier Jahre gelang es im Ortsteil Söllingen, der Gemeinde Rheinmünster, im Landkreis Rastatt einen Anlaufpunkt für Nationalisten von nah und fern zu schaffen. Im Bierstadl des Gasthauses Rössle fanden sich zu verschiedenen Anlässen mehrfach im Monat bis zu 350 Nationalisten an einem Abend ein. Begonnen hatte die Veranstaltungsserie in der Gemeinde Söllingen schon 2005. Ein Konzert der beiden Bands Breakdown und Eugenik lockte damals 250 Personen in die beschauliche Gemeinde. Nach einer längeren Pause und einem weiteren Konzert im Jahr 2009 (u.a. mit den Bands Death Heads, Propaganda, Radikahl und 12 Golden Yeas) mit etwa 230 Besuchern wurde im März 2010, Karlsruher Organisatoren führten die Abschlußfeier eines Hallenfußballturniers mit knapp 100 Personen im Bierstadl durch, der Startschuß für eine regelrechte Veranstaltungsserie gesetzt.

Es folgten in den kommenden knapp drei Jahren eine Vielzahl von Konzerten, Rechtsschulungen, Vortragsabenden, Vernetzungstreffen und Zeitzeugenvorträgen. Höhepunkte waren u.a. Auftritte der Bands Division Germania, Endstufe, Noie Werte, Kategorie C, I.C.1, Faustrecht, Kommando Skin, Brutal Attack, Carpe Diem sowie einem Vortragsabend mit dem Zeitzeugen Reinhold Leidenfrost. Des weiteren feierte die Karlsruher Kameradschaft mit über 200 Personen im Oktober 2013 ihr 20-jähriges Bestehen im Bierstadl. Kurz darauf mobilisierte unsere Partei DIE RECHTE nach Söllingen. Der Dortmunder Aktivist Siegfried Borchart feierte im Rössle seinen 60ten Geburtstag. Über 200 Gäste feierten u.a. mit der Lunikoff Verschwörung zusammen Borchardts runden Geburtstag.

2014 sollte dann Schluß sein. Im Dezember 2013 wurde bekannt, daß der Landkreis Rastatt einen Mietvertrag für das Objekt ab dem 01.01.2014 für zunächst zwei Jahre unterschrieben hatte. Somit wurde der „rechten Veranstaltungsserie“ zumindest in Söllingen bis heute erfolgreich auf legalem Wege ein Riegel vorgeschoben. Wie im Nachhinein durch die örtliche Presse bekanntgegeben wurde, gab es durch das Landeskriminalamt Hinweise, daß rechte Aktivisten zum Ende der jeweiligen Frist Kontakt zum Vermieter Günter S. aufgenommen hatten. Der bis zum 31.12.2015 datierte Vertrag wurde demnach „gezwungenermaßen“ zunächst bis zum 31.12.2016, anschließend bis zum 31.12.2018 um ein weiteres Jahr bzw. zwei weitere Jahre verlängert. Der Landkreis Rastatt nutzte die Räumlichkeit als Altkleidersammelstelle bis zum vergangenen Jahr. Die Kosten für die deutlich überteuerte Miete teilen sich der Landkreis Rastatt und die Gemeinde Rheinmünster.

Im Noveber 2018 vermeldeten unterschiedliche Pressestellen, daß das ehemalige „Nazizentrum“ Rössle unter den Hammer geht. Eine Zwangsversteigerung wurde auf den 6. Dezember 2018 datiert. Eine Summe von 275.000 € wurde festgesetzt. Die Angst, daß auch Personen des rechten Flügels mitbieten könnten, konnte den regionalen Nachrichtenagenturen entnommen werden. Anfang Dezember dann die Kehrtwende: Durch den Eigentümer konnten Gelder aufgebracht werden, weshalb der Termin der Zwangsversteigerung gestrichen wurde. Daraufhin machten sich Aktivisten von DIE RECHTE im Dezember mal wieder auf den Weg zum Gasthof Rössle, um mit dem Eigentümer Günter S. über die aktuelle Situation zu sprechen. Nach einem langen und instensiven Gespräch gab man sich gegenseitig eine Woche Bedenkzeit über das Gesprochene. Letztlich konnte man keine Einigung finden. Die geführten Gespräche mit den Aktivisten der Partei DIE RECHTE waren dafür ein umso besseres Druckmittel für den Eigentümer, den Bierstadl doch nochmals für zwei weitere Jahre an den Landkreis zu vermieten. Schon ein Tag nach dem Treffen zwischen Aktivisten des Kreisverbands Karlsruhe der Partei DIE RECHTE und dem Eigentümer Günter S. gab es in Söllingen Besuch von der Gemeinde, in Begleitung der zuständigen „Staatsschützer“ und Vertreter des Landkreises Rastatt. Das Ziel war klar. Es muß mit allen Mitteln ein „Söllingen 2.0“ verhindert werden.

Somit wurde Mitte Dezember 2018 der Vertrag zwischen dem Landkreis Rastatt und dem Eigentümer Günter S. bis zum 31.12.2020 verlängert. Der Bierstadl wird künftig (wie auch schon vergangenes Jahr) als Lager und Verkaufsstelle für Einrichtungsgegenstände für Asylantenunterkünfte verwendet. Der Landkreis Rastatt bindet sich somit im Zeitraum vom 01.01.2014-31.12.2020 an den Eigentümer Günter S., was Günter S. selbst als Erfolg verzeichnen kann. Somit sicherte er sich nicht nur für drei Jahre Einnahmen durch nationale Aktivisten aus der Region. Nein, der regierungskritische Günter S. wird für sein Herz und Engangement für Rechts vom Staaat belohnt und bekommt nun für insgesamt sieben Jahre einen Betrag im hohen fünfstelligen Bereich.

Nun stellt sich noch die Frage: Welchen Nachteil haben die örtlichen nationalen Strukturen durch den Wegfall des Gasthofs erfahren? Keinen. Schließt sich eine Tür, öffnen sich zwei andere. Die örtlichen Strukturen um Karlsruhe haben bis zum heutigen Tage bewiesen, daß die Region lebt und auch weiterhin Bestand haben wird.

Zuletzt möchten wir Werbung für alle Eigentümer von schlechtlaufenden oder leerstehenden Kneipen/Gasthöfen machen: Kurz vor der Pleite? Keiner bucht mehr Ihre Wirtschaft? Ratlos? Wir haben da was für Sie: Kontaktieren Sie uns postalisch oder per E-Mail unter: LV BaWü, Postfach 1116, 76317 Pfinztal bzw. info@rechte-bw.com. Wir sorgen dafür, daß auch Sie aus Ihrem finanziellen Ruin gerettet werden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Quelle: DIE RECHTE – Landesverband Baden-Württemberg

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