Eine ungewöhnliche und zugleich recht brutale Form der Werbung für ihren Propheten suchten sich zwei mutmaßliche Islamisten ausgerechnet am Heiligabend in Bonn aus. Sie sprachen einen 24-jährigen indischen Austauschstudenten an und forderten ihn auf, zum Islam zu konvertieren, anderenfalls sie ihm die Zunge herausschneiden würden. Der junge Inder tat, was sogenannte Fachleute für den Fall empfehlen, daß man von einer Überzahl aggressiver Männer dumm angequatscht wird: er ignorierte sie und ging weiter. Diese Form der Deeskalation erwies sich aber nicht als hilfreich. Die beiden prügelten ihn zu Boden und versuchten, ihre Drohung wahrzumachen, indem sie ihm mit einem Messer in die Zunge schnitten. Glücklicherweise schafften sie es nicht, sie wirklich herauszuschneiden, aber sie fügte dem armen Mann eine zumindest stark blutende Wunde zu.

Eine Anwohnerin oder Passantin rief Polizei und Krankenwagen. Der Inder kam ins Krankenhaus, von wo er, noch sichtlich unter Schock, nach lokaler Behandlung entlassen werden konnte. Die Täter sind bisher noch nicht ermittelt. Einer von beiden wird beschrieben als Mann mit dunklen, langen, gelockten Haaren und einem auffälligen Spitzbart. Die Polizei geht davon aus, daß es sich bei den beiden um Islamisten handelt; ob konvertierte einheimische oder zugereiste, kann man noch nicht so genau sagen. (Die Beschreibung des dunkelhaarig-gelockten läßt allerdings die Möglichkeit offen, daß er kein Einheimischer ist.) Der polizeiliche Staatsschutz – möglicherweise sensibilisiert durch das mutmaßlich islamistische Bombenattentat auf den Bonner Hauptbahnhof – hat die Ermittlungen übernommen.

Waren es etwa solche Vorfälle, die Bundespräsident Gauck bewogen haben, zu beklagen, daß dunkelhaarige und dunkelhäutige Menschen in Deutschland immer wieder Opfer von Gewalt im öffentlichen Raum werden?

Sicherlich war der Inder als Ausländer erkennbar; Menschen von diesem Subkontinent haben durchgehend dunkle Haare und dunkle Haut. Aber wurde er deshalb Ziel eines solchen gewaltsamen Übergriffs? Oder weil er nicht dem islamischen Glauben angehört? Historisch gesehen darf man nicht übersehen, daß Indien mehrere hundert Jahre unter der Herrschaft islamischer Moguln und Großmoguln gestanden hat und trotzdem weniger als zehn Prozent der indischen Bevölkerung Moslems sind. Im Gegenteil haben sich die Hindus allen moslemischen Bekehrungsversuchen (von denen im 16. bis 19. Jahrhundert viele ähnlich militant waren wie der von Heiligabend 2012) teils heldenhaft widersetzt.

Was auch immer die Gründe gewesen sein mögen: Daß Anhänger einer uns fremden Religion unter Androhung und späterer Anwendung bewaffneter Gewalt ein Bekenntnis zu ihrem Glauben erpressen wollten, ist unsäglich!

Leave a Reply

Your email address will not be published.