Wohlstandsverlust gegen Ansteckungsangst

Die R+V-Versicherung macht seit fast dreißig Jahren (genauer seit 1992) eine repräsentative Umfrage über „German Angst“. Die diesjährige war interessant.

Ein Drittel der Befragten äußerte Angst, sich mit Corona zu infizieren; daran zu sterben oder schwere gesundfheitliche Schäden – auch mit Langzeitfolgen – zu erleiden. Die Hälfte der Befragten äußerte Angst vor Wohlstandsverlust infolge der Einschränkungsmaßnahmen zur Corona-Eindämmung ,des sogenannten
lock-down. Das sind anderthalb mal soviel wie Angst vor dem Virus haben.

Und das, obwohl seit Monaten in allen Mainstream-Medien eine Art Pan-Panik über diese sogenannte Pan-Demie verbreitet wird.

Aber mehr und mehr stellt sich die Frage, ob diese Panik überhaupt – noch – berechtigt ist.

Seit einiger Zeit steigen die positiven Testungen; aber die Sterblichkeit ist recht konstant im einstelligen Bereich. Einstellig meint in dem Fall nicht prozentual. Einstellig meint reale Zahlen. Obwohl sich in den letzten Wochen durchschnittlich täglich 1.500 neue Positiv-Fälle zeigen, ist die Sterblichkeit weiterhin bei
durchschnittlich vielleicht drei bis vier Menschen am Tag. Das ist ein Prozentteil von 0,2 bis 0,35. Also nicht viel mehr als bei einer massiven Grippewelle.

Warum die Todesrate so niedrig ist, hat sicherlich Gründe. Einmal, daß mehr Menschen getestet werden. Zum anderen, daß sich mehr Menschen anstecken, die jung sind, und bei denen Corona entweder ohne Symptome
oder mit nicht viel mehr Symptomen als bei einem leichten grippalen Infekt zeigt. Und außerdem sind die Behandlungsmethoden inzwischen verbessert.

Dafür wird immer erkennbarer, welche wirtschaftlichen Folgen der lock-down hat. Es sind nicht allein die gewaltigen Ausgaben auf der staatlichen Ebene, es kommen auf der anderen Seite natürlich auch staatliche Mindereinnahmen dazu. Aktuelle Steuerschätzungen gehen davon aus, daß es sich dabei um ungefähr 20 Milliarden Euro handeln wird. Allein an diesem Teilaspekt sieht man schon, welchen Kahlschlag es in manchen Branchen bisher gegeben hat, und für viele kleine Unternehmen ist fraglich, ob sie sich jemals davon erholen werden. Die Angst vor Wohlstandsverlust ist also keine abstrakte, sondern eine sehr reale und
begründete.

So traurig dies auch für die Betroffenen ist, so hat es doch politische Vorteile. Die Frage, wie berechtigt die Panikmache war, wird immer deutlicher werden. Und das mag zu beachtlichen politischen Verwerfungen
führen.

DIE RECHTE/Bundesverband. 

Leave a Reply

Your email address will not be published.