Wenn der Rubel (nicht mehr) rollt….

Zu den gegen Rußland verhängten Sanktionen gehört nicht allein die Abkoppelung vom internationalen Bankensystem SWIFT, sondern auch das „Einfrieren“ der russischen Devisenreserven, sofern sie sich im Ausland befinden. Deren Gesamthöhe war zum Jahresende 2021 ca. 630 Milliarden US-Dollar (ein bißchen weniger als 600 Milliarden Euro), und vom „Einfrieren“ ist ungefähr die Hälfte betroffen.

Eine Reaktion der Präsidenten der Russischen Föderation auf diesen Piratenakt ist, daß ab Donnerstag, dem 31. März, russisches Erdgas nur noch gegen Zahlung in Rubel geliefert werden soll.

„Der Westen“ – oder richtiger: seine politischen Vertreter – schreit natürlich Zeter und Mordio; das sei Vertragsbruch! Denn die Verträge laufen mehrheitlich auf Euro, teilweise auch auf Dollar oder britische Pfund Sterling.

Klar ist das eine einseitige Änderung der Verträge, aber auf der anderen Seite, wie will man es denn nennen, wenn russisches Staatsgeld im westlichen Ausland einfach „eingefroren“ wird?! Auch das ist wohl ein Vertragsbruch, oder soll man gleich das härtere Wort vom „Diebstahl“ nutzen? Und Wladimir Wladimirowitsch Putin ist ja bereit, weiterhin an „unfreundliche Länder“ Erdgas und Öl zu liefern, nur eben jetzt nicht mehr gegen Euro oder Dollar, sondern gegen Rubel. Weil die Euros und Dollars ansonsten auch „eingefroren“ würden und sein Staat damit nichts anfangen kann, solange es dem Westen nicht gefällt, mit anderen Worten, solange der Präsident und seine Föderation sich nicht dem westlichen Willen beugen….

Die Energieminister der G-7-Staaten haben nunmehr erklärt, sich diesem „Vertragsbruch“ nicht beugen zu wollen und nicht bereit zu sein, Rubel zu zahlen.

Hochrangige russische Regierungskreise haben allerdings ihrerseits erklärt, sie hätten keinen Grund zur Wohltätigkeit, und wenn Zahlung nicht auf die von ihnen gewünschte Art erfolgt, dann wird nicht mehr geliefert..

Tja, da kann es kalt werden in Deutschland!

Nun denken sich viele Leute vielleicht, nicht so schlimm, wir stehen kurz vor dem Beginn der warmen Jahreszeit, und bis wieder Herbst ist, kann sich viel tun. Aber leider ist die Produktion „erneuerbarer Energie“ nicht immer konstant. Windräder brauchen Wind, um Strom zu erzeugen. Solarzellen brauchen Helligkeit, idealerweise sogar Sonnenlicht. Hat man beides nicht, nennen die Fachleute das „Dunkelflaute“, und dann müssen – weil wir kaum noch Kernkraftwerke haben und die verbliebenen in absehbarer Zeit abgeschaltet werden – herkömmliche Energieträger her. Da man ja wegen Umwelt-Ideologie auch den Kohleverbrauch vermindern will, bleibt dann leider nur noch Erdgas.

Und damit steht die Stromversorgung auf tönernen Füßen.

Letztlich ist also eine etwas offene Frage, wem die Sanktionen mehr schaden; Rußland oder den diversen westlichen Staaten, insbesondere der BRD.

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