Vom Sechstel zum Drittel….

Nach den Meinungsumfragen der letzten Wochen könnte die „Alternative für Deutschland“ (AfD) mit rund zehn Prozent Wählerstimmen rechnen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Gegenüber dem Wahlergebnis von 2017 mit ihren damals 12,6 Prozent bundesweit wäre das also ein Rückgang um fast genau ein Sechstel.

Am vergangenen Sonntag waren Landtagswahlen in zwei Ländern, die zusammen immerhin etwas über 15 Millionen Einwohner haben. Die AfD hat sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz fasst genau ein Drittel der Stimmenanteile verloren, die sie bei der jeweils letzten vorherigen Landtagswahl dort hatte. Und wegen einer niedrigeren Wahlbeteiligung (die möglicherweise der Angst vor einer Ansteckung mit Corona geschuldet war) war der Verlust in absoluten Wählerstimmen sogar
noch ein Stück höher, nämlich bei etwa 40 Prozent.

Auf eine leicht tragische Weise ist es komisch, in einschlägigen Blogs und Foren zu lesen, was AfD-Anhänger für diesen drastischen Einbruch verantwortlich machen. Einige meinen, es sei der Kurs von Bundessprecher Meuthen, vermeintlich oder tatsächlich radikale Kreise innerhalb der AfD auszugrenzen, hinauszudrängen. Andere sind genau gegensätzlicher Ansicht: Meuthen und sein Anhang hätten viel intensiver gegen die vorgehen müssen, denen man unterstellt, aus der AfD eine Art „NPD-light“
machen zu wollen.

Die AfD erscheint da ähnlich tief gespalten wie ganz Deutschland. Als Alternative kann man das eigentlich nicht ansehen….

Dr. Joseph Goebbels sagte einmal über die damals anderen Parteien: „Da sie sich untereinander alle nicht leiden können, wie wollen wir da von ihnen erwarten, daß sie uns leiden können?!“ – Den leicht zynischen
Ausspruch des Chefpropagandisten könnte man auf die heutige AfD ein klein wenig ummünzen. „Da sie sich untereinander nicht leiden können, wie wollen sie da erwarten, daß der Wähler sie leiden (=wählen) kann?!“

Nun muß man der AfD zugute halten, daß sie von allen im Bundestag vertretenen Parteien die eindeutig jüngste ist. „Ein gäriger Haufen“, wie Alexander Gauland sie vor wenigen Jahren charakterisiert hat. Aber
Politik ist auch ein relativ schnellebiges Geschäft; muß es auch sein, wenn gesellschaftliche Rahmenbedingungen sich mit einer teilweise unglaublichen Geschwindigkeit ändern wie gerade in unseren heutigen Zeiten. Da sollte der Gärungsprozeß irgendwann einmal – möglichst erfolgreich! – abgeschlossen sein.

Wir werden sehen, ob die AfD sich in den nächsten sechs Monaten bis zur Bundestagswahl so weit stabilisiert, daß sie dort nicht ganz so tief abrutscht wie bei den Landtagswahlen in den zwei südlichen bzw. südwestlichen Ländern.

DIE RECHTE/Bundesverband.

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