Mager!

Am Sonnabend, dem 15. Oktober, fand in der sächsischen Metropole Leipzig eine Demonstration gegen hohe Energiepreise und Inflation statt. Die Veranstalter sprachen von 2.000 Teilnehmern. Real werden es erkennbar weniger gewesen sein. Die Polizei meldete rund 1.000 Teilnehmer; Journalisten schätzten die Beteiligung auf zwischen 1.000 und 1.200. Alle diese Zahlen, auch die von den Veranstaltern mutmaßlich deutlich übertriebene, blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Denn bei den Behörden angekündigt waren 10.000 Menschen.

Das eine oder andere Medium erwähnte ein wenig schadenfroh, daß aus dem „heißen Herbst“ wohl eher ein „laues Lüftlein“ werden würde. Nur haben sich da die Herren Journalisten ein wenig verkalkuliert. Es gibt einen sehr nachvollziehbaren Grund für die geringe Beteiligung. Nämlich die Veranstalter. Diese stammten weder aus der Mitte der Gesellschaft noch aus dem gerade in Sachsen durchaus anschlußfähigen rechten Lager, sondern es war ein Bündnis von Deutschem Gewerkschaftsbund, nicht näher bezeichneten „Initiativen“ und „Umweltschützern“ wie beispielsweise den Friday-for-Future-Hüpfern. Entsprechend lautete eine der Parolen „Kein Frieren für Profite“ statt „Kein Frieren für die Ukraine“.

Der erste Versuch des linken Lagers, die aufkommende Protestwelle für sich zu vereinnahmen und in systemgetreue Bahnen zu lenken und damit letztlich unwirksam zu machen, ist ja schon vor etlichen Wochen unter der Leitung der „Linkspartei“ gescheitert.

Trotzdem bleibt Grund zur Wachsamkeit. Bereits im Jahre 2004 haben es linke Kräfte, vornehmlich Gewerkschaften, geschafft, dank ihres finanziellen Hintergrundes und ihrer Organisationsstrukturen die damaligen Massendemonstrationen gegen Gerhard Schröders „Agenda 2010“ und die Einführung von Hartz IV erst an sich zu ziehen und sie dann einschlafen zu lassen.

Inzwischen aber dürfte das Volk wachsamer geworden sein. Der 15. Oktober in Leipzig kann dafür als sehr gutes Beispiel dienen.

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