Corona wütet gnadenlos!

Eine eher lokal als auch nur regional bedeutsame Meldung schaffte es in den bundesweiten Nachrichtenpool von „google news“. In Bielefeld starb der dritte Mensch binnen fünf Tagen an (oder mit?) einer Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2.

Dankenswerterweise unterrichtet uns die „Neue Westfälische“ auch davon, daß dieses dritte Opfer das zarte Alter von 90 (in Worten: neunzig) Jahren erreicht hat. Auch das Alter der beiden in den Tagen vorher verstorbenen Opfer wird nicht verschwiegen: Das eine war 87
(siebenundachtzig), das andere Opfer hat das Alter von 100 nur relativ knapp verfehlt; sie wurde 97 (siebenundneunzig) Jahre alt.

Während bundesweit das Durchschnittsalter von Corona-Toten bei ungefähr 80 (achtzig) Jahren liegt, hatten die aktuellsten drei Toten in Bielefeld immerhin im Durchschnitt gut ein Jahrzehnt mehr geschafft. Natürlich ist es trotzdem traurig, wenn sie ohne Corona vielleicht noch ein, zwei, drei Jahre zu leben gehabt hätten. Aber es ist nun mal ein Alter, wo man dem Tode doch recht nahe gerückt ist….

Ähnlich dramatisch klingt eine Meldung der „Tagesschau“, daß derzeit 3.005 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sind, von denen etwas mehr als die Hälfte beatmet werden müssen.

Allerdings sind in Deutschland derzeit rund 21.000 Intensivbetten belegt. Die Corona-Patienten machen davon also gerade mal ein Siebentel aus. Und insgesamt darf die Situation im Intensiv-Bereich als nachgerade entspannt gelten. Denn in Deutschland gibt es ungefähr 40.000 Intensivbetten! Der Ausgewogenheit halber muß allerdings gesagt werden,
daß die Zahl entsprechend qualifizierter Pflegekräfte geringer ist, als sie für eine Vollbelegung des Bestandes nötig wäre. Neue Technik läßt sich manchmal schneller beschaffen, als Personal zusätzlich qualifiziert werden kann. Trotzdem ist die Gefahr, daß es zu einer Überlastung kommt, geringer als beispielsweise in der Grippewelle von 2011!

Überhaupt muß man die Zahlen einmal in vernünftigen Relationen sehen.

In den letzten zwei Wochen wurden im Tagesdurchschnitt rund 15.000 neue Infektionen festgestellt. Das macht über zwei Wochen grob gerechnet eine Gesamtzahl von etwa 210.000. (Die BILD-Zeitung, die es fast immer besser weiß, geht von fast 240.000 aktuellen Infektionen aus.) Das klingt erst einmal gewaltig. Allerdings: Bei der veranschlagten Zahl von 210.000 akuten Infektionen muß man 395 Menschen die Hand schütteln, bevor man
eine realistische Chance hat, sich mit Corona zu infizieren. Sofern man sich nicht nach dem Händeschütteln und bevor man sich mit der Hand an Mund oder Nase faßt die Hände gewaschen oder desinfiziert hat…. Und selbst wenn man von der BILD-Zahl ausgeht, wären das immer noch 345 Händedrücke bis zu einer statistischen Infektion….

Leichter war es, sich in der Saison 2017/2018 die Virusgrippe zu holen. Da waren nämlich nach der Zahl von Besuchen in Arztpraxen und Krankenhäusern ungefähr neun Millionen Menschen mit influenza infiziert. Gerechnet auf eine sechsmonatige Saison waren also pro Monat im Durchschnitt 1,5 Millionen Menschen infiziert beziehungsweise in einem
vierzehn-Tages-Zeitraum ungefähr 700.000. Also rund dreimal so viele wie akut mit Corona. Und die Sterberate der Grippe 2017/2018 lag sogar noch leicht über der von Corona!

Dennoch möchte die Regierung, daß der Bundestag das Infektionsschutzgesetz verschärft. (Was die Mehrheit der dortigen quasi-Blockparteien zweifellos tun wird.) Dabei soll die berühmte „Inzidenzzahl“ eine Rolle spielen. Ab einer „Inzidenz“ von 50 Neuinfizierten auf 100.000 Einwohner pro Woche sollte Einschränkungen zulässig sein.

Diese „Inzidenzzahl“ wurde im Mai recht willkürlich festgelegt. Die politisch Verantwortlichen waren der Meinung, ab dieser Zahl sei es den Gesundheitsämtern nicht mehr möglich, Infektionsketten nachzuvollziehen. Das ist natürlich Blödsinn. Manche Infektionen kann man nachvollziehen, andere nicht. Wenn ich eine halbe Stunde im gut besetzten Wartezimmer
des Arztes gesessen habe und trotz Maske und – soweit möglich – Abstand zu anderen Patienten ein paar Tage später huste und positiv auf Corona getestet werde, kann man mit ein wenig Glück nachvollziehen, wer von den anderen Patienten – oder eine Arzthelferin oder der Arzt selber – mich angesteckt haben könnte. Und wenn die alle negativ sind, dann hat sich das Gesundheitsamt eine Menge Arbeit gemacht, aber ich habe mich dann halt irgendwo anders angesteckt. Vielleicht im Supermarkt beim Einkaufen, wenn die Flasche mit dem Desinfektionsmittel leer war und ich mir am Griff des Einkaufswagens eine Schmierinfektion geholt habe, weil ich mir anschließend unbedingt die juckende Nase kratzen mußte, bevor ich mir zuhause 30 Sekunden lang mit warmem Wasser und Seife die Hände geschrubbt habe….

Bei einer Infektion, die in etwa 80 Prozent der Fälle symptomfrei verläuft oder wo die Infizierten nach ein paar Tagen Husten wieder voll auf dem Damm sind, sind „Inzidenzzahlen“ allein natürlich ein fragwürdiger Gradmesser. Denn diese sind unter anderem davon abhängig, wieviel getestet wird. In der sogenannten „Ersten Welle“ im März / April bis in den Mai hinein waren es im Durchschnitt bei 300.000 bis 400.000 Tests pro Woche. Inzwischen hat sich die Zahl vervier- oder verfünffacht, nämlich auf derzeit rund 1,6 Millionen Tests pro Woche, sprich mehr als 6 Millionen im Monat! Und wenn im kommenden Frühjahr, wo alle möglichen Erkältungskrankheiten stark nachlassen, die „Inzidenzzahlen“ den Verantwortlichen nicht mehr hoch genug erscheinen, dann werden einfach die Testkapazitäten noch einmal hochgefahren.

Die BRD auf dem Weg in eine Seuchendiktatur.

Das ist der eigentliche Schaden, den Corona anrichtet, und weniger die bisher rund 12.000 Toten.

DIE RECHTE/Bundesverband. 

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