…dürfte bei den olympischen Spielen in London möglicherweise der Frauen-Achter, also das mit acht Ruderinnen besetzte Boot. Grund dafür ist die vorzeitige Abreise der Rostocker Ruderin Nadja Drygalla.

Dieser Schritt von Frau Drygalla erfolgte ihrer Darlegung nach, um die Mannschaft nicht zu belasten, was zweifellos sehr sportlich gedacht ist.

Weniger sportlich ist, warum die Ruderin zu diesem – theoretisch freiwilligen – Schritt mehr oder weniger gedrängt worden ist. Nach einem Bericht der ARD steht die 23-jährige „im Verdacht, mit rechtsextremem Gedankengut zu sympathisieren“. Bisher einziger öffentlich bekannte Ausdruck dieser „Sympathie“ ist, daß sie ein Verhältnis zu einem NPD-Funktionär haben soll. Originäre eigene politische Meinungsäußerungen der Olympionikin sind bisher nicht bekannt geworden. Eine solche Liaison scheint auszureichen.

War da nicht mal irgendwann etwas mit Sippenhaft?

Und gilt der frühere nationalsozialistische Grundsatz „Sorgfalt bei der Gattenwahl“ auch in bundesrepublikanisch-demokratischen Zeiten, nur jetzt eben mit anderen Vorzeichen als damals?

Wird demnächst die Kirche junge Frauen warnen, ein Verhältnis zu politisch unkorrekten Männern sei „Teufelsbuhlschaft“ wie im Mittelalter, und kommen bald schon die Scheiterhaufen wieder in Mode?

Da ist wirklich wohl einiges aus dem Takt geraten, und zwar nicht nur möglicherweise ein Ruderboot, für das sich wahrscheinlich eine hinreichend anpassungsfähige Ersatz-Ruderin finden wird. Da gerät nämlich immer mehr eine ganze Gesellschaft aus dem Takt.

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