In der Nacht zum Jahreswechsel haben Unbekannte auf den Externsteinen in Horn-Bad Meinberg (Kreis Lippe) eine schwarz-weiß-rote Irminsul aufgestellt. Die Lippische Landeszeitung veröffentlichte auf ihrer Netzseite ein Foto, wie das stolze Symbol über den Externsteinen thront.

Die Irminsul als heidnisch-germanisches Kult-Symbol wurde offensichtlich mit Bedacht gewählt: Schließlich befindet sich an einem Felsen der Externsteine das sogenannte „Kreuzabnahmerelief“. Auf diesem Bild, das in der NS-Zeit aus unerfindlichen Gründen nicht entfernt wurde, verneigt sich die Irminsul vor dem Apostel Johannes, was die Unterwerfung des germanischen Heidentums unter das Christentum symbolisieren soll.

Die schwarz-weiß-rote Irminsul wurde bereits am Neujahrstag durch die Feuerwehr entfernt. Die Zeiten, in denen wieder stolze Symbole über den Externsteinen thronen werden, sind noch nicht gekommen. Aber sie brechen an.

Ein nationales Online-Lexikon schreibt zu den Externsteinen:

Externsteine

In der mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes (Westfalen) ragen mehrere senkrecht stehende Sandsteinfelsen fast 40 Meter hoch auf, bekannt als Externsteine.

Die Externsteine bildeten in der germanischen Frühgeschichte einen spirituellen Kultort. Die heute auch von Jungheiden zur Sommersonnenwende besuchte Natursehenswürdigkeit liegt im Nordostteil von Nordrhein-Westfalen. Im Südteil des Kreises Lippe verortet, gehören die Externsteine zu Horn-Bad Meinberg (in der Nähe von Detmold) und sind von einer weitläufigen parkartigen Anlage in einer sonst steinfreien, hügeligen Gegend umgeben.

Die Felsen sind ein Teil der mittleren Gebirgskette des Teutoburger Waldes. Sie liegen genau im Südosten dieses Mittelgebirges, angrenzend an das Eggegebirge. In Richtung Nordwesten gehen die Externsteine direkt in die ansteigenden waldreichen Hänge des Bärensteins und nach Südosten unmittelbar in jene des Knickenhagens über. Direkt vorbei an der Felsengruppe fließt im Einzugsgebiet der Weser die Wiembecke, die am Fuß der Felsen zum „Wiembecketeich“ aufgestaut wird.

Im Zuge der Gebirgsbildung, der sogenannten saxonischen Rahmenfaltung vor etwa 70 Millionen Jahren, wurden die ehemals waagerecht liegenden Gesteinsschichten dann lokal genau senkrecht hochgewölbt.

Bis 2010 fanden an Vatertagen, insbesondere aber an Sonnenwenden Feiern statt, bei welchen sich eine bunte Mischung an Besuchern, wie an germanischer Geschichte und Kultur Interessierter, zusammenfand. Die Verwaltung der Region Lippe hat dieses nun aber mit Vorschriften weitestgehend unterbunden. Erlaubt seien weiterhin zwar „friedliches Feiern und Musizieren“, das „Zelten, jeglicher Alkoholkonsum und offenes Feuer oder Grillen“ sind am Vatertag und an beiden Tagen der Sonnenwende jedoch verboten und es wird vor Ort kontrolliert.

Quelle: DIE RECHTE – Kreisverband Ostwestfalen-Lippe

Bild: Ingo Döring / pixelio.de

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