Gespannt schaute die Welt am 9. November nach Amerika. Dort stand die Wahl des neuen Präsidenten an. Wer würde die Nachfolge von Obama antreten? Bereits Monate im Voraus kristallisierten sich Hillary Clinton und Donald Trump als Favoriten heraus.
Noch bis kurz vor der Wahl lag Hillary Clinton in so gut wie allen Umfragen deutlich vor Donald Trump. Doch kurz davor änderten sich die Umfragewerte. Zwar lag Clinton immer noch vor Trump, der Abstand war allerdings kleiner geworden. Grund hierfür waren Ermittlungen des FBI gegen Clinton, da diese mit ihrer dienstlichen E-Post einen viel zu lockeren Umgang hatte und diese auf ihrem privaten Server zwischenspeicherte.
Zurecht bekamen viele US–Amerikaner das Gefühl, Clinton könnte doch nicht die Richtige für die Stelle des Präsidenten sein. Am Wahlabend wurde klar, daß es für sie nicht reichen würde und Trump das Rennen gemacht hat.
Man mag von den Wahlen in Amerika halten was man möchte. Ob Trump jetzt ein Hoffnungsträger für die Welt ist, wird sich noch zeigen, seine gemachten Versprechungen hören sich im ersten Moment alle relativ vernünftig an, ob dieses so auch umgesetzt werden (können), wird die Zeit zeigen. Mit Sicherheit hat ein amerikanischer Präsident mehr Einfluß auf die Welt als es die Bundeskanzlerin hat. Noch dazu kommt, daß Trump finanziell unabhängig ist und Wirtschaftsbosse und Börsengurus ihn wahrscheinlich nicht kaufen können.
Wir haben uns mit unserem Kommentar zur Wahl extra ein wenig Zeit gelassen, um auch die verschiedenen Reaktionen der verschiedenen Lager zu analysieren. Es ist immer wieder besonders schön, wenn die Verfechter von Gleichheit und Demokratie demokratisch gewählte Repräsentanten verunglimpfen. Die Hetzkampagne gegen Trump, die vor der Wahl auch in deutschen Medien geführt wurde, riß auch nach der Wahl nicht ab.
Jede noch so sinnlose und lächerliche Überschrift wird genommen, um ihn zu verunglimpfen. Sei es, daß das Geburtsdorf seines Großvaters in der Pfalz sich kollektiv „dafür schämt“ (hat man hier jeden einzelnen Bewohner gefragt?) oder daß man auf einmal Aktfotos seiner Ehefrau ausgräbt, die aus dem Jahr 2000 stammen. Eine kritische Auseinandersetzung mit seinen politischen Forderungen gibt es bislang nicht bzw. kaum. Reißerische Überschriften, Verleumdungen und Halbwahrheiten prägen das derzeitige Bild der Berichterstattung.
Was man aber bei dieser Wahl beobachten kann, ist mit der Situation in Europa vergleichbar. Es regt sich in den Bevölkerungen Widerstand gegen das herrschende Establishment. Die etablierten Politiker haben sowohl in Europa als auch in Übersee die Relation zur Wirklichkeit und zum Volk verloren. Darum gibt es in der BRD auch keine Volksabstimmungen, die Herrschenden kennen die Meinung im Volk, sie wollen sie aber oft nicht durchsetzen.
Trump wurde vor allem von der weißen Arbeiterschicht gewählt. Jene, die zu den Verlierern von Multikulti und Globalisierung zählen. Sie wollen durch ihn wieder eine Stimme haben. Genauso wie die deutsche Bevölkerung dies durch die AfD erreichen möchte. Das Gleiche gilt für die Franzosen durch den Front National, für die Niederländer durch Geert Wilders oder für unsere Brüder und Schwestern in der Ostmark durch die FPÖ. Alle erhoffen sich durch diese Parteien einen Wechsel in der Politik, damit diese wieder für das Volk gemacht wird und nicht für Wirtschaftsunternehmen, Randgruppen und Lobbys.
Was Trump angeht, müssen wir abwarten, wohin die Reise geht. Ob er seine Versprechen einlöst oder nicht. Oder ob er mit allen Mitteln weiter bekämpft wird. Bereits heute, eine Woche nach den Wahlen, hat der Börsenguru George Soros Trump „den Krieg erklärt“. Alleine das sollte eigentlich schon ein Grund sein, ein bißchen auf Trump zu hoffen.
Die rechtspopulistischen Parteien wie die AfD werden keinen Wandel in diesem Land herbeiführen. Sie sind derzeit ein Sammelbecken für die Unzufriedenen, fischen hier und da ein bißchen „am rechten Rand“, wollen aber im Endeffekt nur wie eine CDU der 1980er oder 1990er Jahre sein. Wenn die Wähler nach der nächsten Legislaturperiode erkennen, daß auch die AfD eine Partei ist, die treu die Systemlinie hält, dann wird dies den Wähler wieder enttäuschen, da er Hoffnung in diese „Alternative“ gesetzt hat. Ein Zurück zu den etablierten Demokraten wird es dann aber auch nicht mehr geben.
Dann ist die Zeit reif, daß auch die Bürger sich endlich mit der Systemfrage auseinandersetzen. Und wenn diese Zeit kommt, dann werden wir die Antworten darauf haben….
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