Der Verbandsvorsitzende des deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, fordert die neue Bundesregierung auf, mindestens 10 Milliarden Euro in sanierungsbedürftige deutsche Schulen zu investieren. Zusätzlich fordert er weitere zehn Milliarden für die Umsetzung des Digitalpakts.

Wie wir bereits in unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl forderten, sind Bildungseinrichtungen in Deutschland die nötigen Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung zu stellen. Nichts ist wichtiger als die Ausbildung neuer Fachkräfte von morgen. Ein Betrag von zehn Milliarden Euro dürfte bei weitem nicht ausreichend sein, um die Schulen in der ganzen Republik wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

Marode Gebäude, abbröckelnder Putz an der Fassade, undichte Dächer, veraltete Lehrmittel, kaputte Stühle und Tische und zerstörte oder unhygienische Schultoiletten. Die Liste der Mängel an deutschen Schulen scheint unendlich zu sein. Hinzu kommen noch Lehrermangel und damit verbunden tausende Schulstunden, die jedes Jahr ausfallen.

Meidinger erklärte, daß der Zustand, der an vielen deutschen Schulen vorherrscht, eine „Schande für den Kulturstaat  und den Hochtechnologiestandort Deutschland sei“. Worte, denen wir uns nur anschließen können. Zustände, die über Jahre und Jahrzehnte von den Etablierten herbeigeführt wurden und die jetzt von den Schülern ausgebadet werden müssen.

Gewohnt demokratisch schiebt man die Schuld von einem Eck in das andere. Zuständig für die Sanierungen und Instandhaltungen seien die Kommunen. Diese beschweren sich, daß sie nicht genügend Unterstützung von Bund und Ländern erhalten. Und nach den Schuldzuweisungen passiert dann eine ganze Weile erst einmal gar nichts, schließlich ist man selbst dafür nicht verantwortlich und muß deshalb auch keine Verantwortung übernehmen.

Während man in Bayern in den letzten Jahren pro Schüler rund 550 € in Schulgebäude investiert hat, so hat man im gleichen Zeitraum in NRW nicht einmal 100 € ausgegeben. Ein weiterer Beleg dafür, daß das föderale System in der BRD in grundlegenden Dingen immer wieder versagt und für Ungleichheit sorgt.

Schulbildung und die Zustände in den Einrichtungen dürfen nicht von Bundesland zu Bundesland verschieden sein. Das Gleiche gilt auch für die Anerkennung der Abschlüsse im allgemeinen. Wer in Thüringen seinen Schulabschluß macht, darf nicht schlechter gestellt sein als jemand, der in Bayern oder Baden-Württemberg denselben Abschluß gemacht hat. Hier muß es endlich eine einheitliche Regelung auf Bundesebene geben.

Wer an der Bildung und Ausbildung des eigenen Nachwuchses spart, der spart an seiner eigenen Zukunft. Die Bildung deutscher Schüler und die Ausbildung der eigenen Fachkräfte von morgen müssen oberste Priorität haben. Mit selbst ausgebildeten Fachkräften ist auch das Märchen von der alternativlosen Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt endlich vom Tisch.

Wer in dieser Thematik auf die Sondierungsgespräche zwischen den Vertretern der neuen so genannten „Jamaika-Koalition“ hofft, dürfte schon bald enttäuscht werden. Natürlich werden die Verantwortlichen so argumentieren, daß sie mehr Geld in die Bildung stecken als in den Jahren zuvor. In Relation zu den Geldern, die in Bankenrettung, Griechenland- und Eurokrise sowie die Asylflut gesteckt wurden und werden, sind die Ausgaben für die Bildung allerdings weiterhin nur ein Tropfen auf den heißen Stein und zeigen einmal mehr, welche Schwerpunkte die Politik des bundesrepublikanischen Parteienkartells hat.

Quelle: DIE RECHTE – Landesverband Baden-Württemberg

Bild: Manfred Jahreis | pixelio.de

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