Wie man’s macht… … macht man’s verkehrt!

Das könnte sich nach dem 20. März die Polizei in Kassel gedacht haben, wenn sie im ZDF die Meinung des Berliner Konfliktforschers Simon Theune gelesen hat.

„Wie die Polizei sich auch verhält, sie verstärkt die Dynamik“, sagt Teune. „Die Demonstranten fühlen sich angestachelt durch eine Durchsetzung der Auflagen. Und sie fühlen sich auch bestätigt durch ein
laxeres Vorgehen der Polizei.“

Ob nun hart durchgegriffen oder deeskaliert wird, spielt vom Ergebnis her keine Rolle, meint Theune. Er begründet das so: „Die Motivation, zu solchen Protesten hinzufahren, steigt. Die Leute, die sich an den
Demonstrationen beteiligen, betrachten sich als Freiheitskämpfer, wenn sie ohne Masken protestieren und sich gegen die Auflagen durchsetzen.“

Dann ist es für die Demonstranten – sofern sie nur zahlreich genug sind! – eine „win-win-Situation“, für die Polizei umgekehrt eine
„lose-lose-Situation“.

Aber zur Ausgangslage:

Eine Woche vorher, für den 13. März, hatte die sogenannte Querdenker-Bewegung für alle sechzehn Landeshauptstädte Demonstrationen bzw. Kundgebungen gegen die seit nunmehr einem Jahr andauernden Corona-Einschränkungen angemeldet. Die in Dresden wurde verboten. Das Verwaltungsgericht Dresden ebenso wie das Oberverwaltungsgericht in Bautzen bestätigten das Verbot der Stadt.

Nun könnte man sagen: Was soll der Geiz, wenn von sechzehn Demonstrationen fünfzehn stattfinden können, dann könnte man auf eine ja verzichten. Und wer wegen des Verbotes seine Meinung in Dresden nicht ausdrücken darf, der könnte ja ersatzweise nach Erfurt, nach München oder nach Wiesbaden fahren.

Aber weit über tausend Sachsen sahen das ein wenig anders. Das Honecker-Regime hatte vor über dreißig Jahren ja auch Demonstrationen verboten, und was hatte es genützt?! Also kam es zu dem, was Angela
Merkel in anderen Zusammenhängen wohl „unschöne Bilder“ genannt hätte, als Polizisten die Masse aufzuhalten und zu zerstreuen versuchten. Und weil die Polizei dabei Gewalt einsetzte, gab es auch mindestens vereinzelte Fälle von Gegengewalt: Zwölf Beamte wurden verletzt.

Eine Woche später wollte auch die Stadt Kassel eine Querdenker-Demonstration verbieten. Die Verwaltungsrichter in Hessen entschieden aber anders als ihre Kollegen in Sachsen. Vielleicht mit
Blick auf die Ereignisse in Dresden sagten sie sich, ganz verhindern läßt sich so was nicht, wenn nur genug Leute kommen und auf die Straße wollen; aber dann kann man es wenigstens kanalisieren. Das Verbot wurde aufgehoben, aber mit der Einschränkung, daß die „Demonstration“ nur als stationäre Kundgebung zugelassen wurde und auch nur mit maximal 6.000 Teilnehmern.

Wenn jetzt statt der „erlaubten“ 6.000 Menschen aber über 20.000 kommen, dann lösen sich die zusätzlichen 15.000 nicht einfach in Luft auf! Und selbst wenn man Wasserwerfer und Knüppel und Pfefferspray hat, kann man die nicht so ohne weiteres auseinandertreiben. Und wenn man sie
auseinandertreibt und sie sich dafür an anderer Stelle wieder einfinden?! Da reicht es dann auch nicht, wenn man aus mehreren anderen Bundesländern vielleicht bei 1.800 Sicherheitskräfte zusammengezogen hat.

Da wurde Kassel halt von Demonstranten „überrannt“, wie die Medien es so schön ausgedrückt haben. Eine amerikanische Zeitung brachte es auf den Nenner: „The cops were serously outnumbered“, zu deutsch: „Die Polizei war ernstlich in der Unterzahl.“

Das Volk oder auch nur ein relevanter Teil davon ist eben eine ganze Menge mehr als die Polizei. Ein Umstand, der vom Einsatzleiter bis hin zum kleinsten Befehlsempfänger den Uniformträgern zu denken geben sollte.

Der Frühling hat gerade erst begonnen, und die Querdenker haben weitere Massenaktivitäten angekündigt. Wenn das jetzt ein „heißer Frühling“ wird, hat das überhaupt nichts mit Erderwärmung zu tun. Sondern mehr mit den Folgen einer völlig verfehlten Corona-Politik.

DIE RECHTE/Bundesverband.

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