Wir sind Hellseher. Zumindest beinahe. Wir haben gesagt, wenn wir das nächste Mal in Weyhe demonstrieren, wird nach dem Bürgermeister und dem Landrat mindestens der niedersächsische Innenminister Pistorius kommen müssen. Tatsächlich hat der gute Mann nicht bis zu unserer nächsten Demonstration gewartet; in einer Art vorwegeilendem Gehorsam war er am Montag bereits dort, wie der WESER-Kurier meldet.

Bemerkenswert an diesem Besuch ist allerdings, daß der Herr Innenminister es vorzog, gewissermaßen nicht-öffentlich zu erscheinen. In dieser nicht-öffentlichen Weise trag er sich mit ungefähr 25 Bürgern. Und da es eben weder öffentlich angekündigt noch überhaupt öffentlich war, stellt sich natürlich die interessante Frage, wer diese 25 von insgesamt knapp über 30.000 Bürgern von Weyhe ausgesucht hat. Bürgermeister Lemmermann? Der örtliche Pastor als Vorsitzender des „Runden Tisches gegen Gewalt und rechts“?

Wollte der oberste Sicherheitschef des Landes Niedersachsen vielleicht gar vermeiden, mit einem repräsentativen Querschnitt der Meinung in der Gemeinde Weyhe konfrontiert werden? Sollten ihm lieber nur Ja-Sager und „Jubelperser“ präsentiert werden? Kritische Fragen vermieden werden?

Als besonders schlimm empfand er nämlich nach diesem Bericht des WESER-Kuriers, daß der Mord an Daniel Siefert auch Menschen aus dem nicht-organisierten rechten Milieu zu fremdenfeindlichen Äußerungen veranlasse.

Bedenkt man, daß der Mörder und seine Helfer oder Unterstützer nun mal Fremde sind, ist das allerdings wohl weniger verwunderlich. Es sei denn, Voraussetzung für die Ausübung des Amtes als Innenminister ist ein gerüttelt Maß an Lebensfremdheit.

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