Ökonomischer Angriff

Wirtschaftsminister Habeck von den GRÜNEN nennt die Reduzierung der russischen Erdgaslieferungen „einen ökonomischen Angriff“.

Nun bringt es in der Politik wie in der Wirtschaft – und nebenbei auch im Krieg! – herzlich wenig, nur bis zum moralisierend erhobenen Zeigefinger zu schauen. Gegen eine solche nicht optisch, sondern mental bedingte Kurzsichtigkeit hilft nicht einmal die beste Brille. Und während Herr oder Frau Moralisch noch auf den besagten Zeigefinger starrt, stolpert er oder sie über den Stein vor seinen oder ihren Füßen. Und schrammt sich die Nase auf. Bestenfalls. Man kann sich bei einem unerwarteten Sturz auch schwerer verletzen.

Die Turbinen für den in Betrieb befindlichen „North Stream 1“, der hauptsächlich Deutschland versorgt, sind Produkte der Firma Siemens. Solche Turbinen müssen gelegentlich gewartet werden, was aus technischen Gründen nicht vor Ort geschehen kann. Aus rein kommerziellen Gründen findet die Wartung der Siemens-Turbinen im fernen Kanada statt. (Was allein der Transport für einen „CO2-Fußabdruck“ hinterläßt, könnten die Klimahüpfer mal ausrechnen und sich dann vielleicht vor der Siemens-Zentrale an den Boden kleben statt auf deutschen Straßen zur Berufsverkehrszeit.)

Nun hat Kanada als einziges Land der Erde auch „Gazprom“ auf die Sanktionsliste gesetzt, und deshalb ist die Turbine noch da, wo sie gewartet werden sollte, und nicht wieder da, wo sie zur Verdichtung des Gases benötigt wird. Das machen die Russen als technischen Grund für die starke Drosselung ihrer Lieferung geltend.

Ob das nun stimmt oder nicht, sei dahingestellt. Es ist nämlich nicht wichtig.

Denn: Was sind Sanktionen anders als ein ökonomischer Angriff?! – Und wenn ich jemanden ökonomisch angreife, um seiner Wirtschaft zu schaden und seine Bevölkerung ärmer und damit unzufriedener zu machen, darf ich mich ja wohl nicht wundern, wenn mir mit gleicher Münze zurückgezahlt wird. Und wenn dieser Jemand dann noch über gewaltige Rohstoffvorräte verfügt, die ich mindestens mittelfristig, wenn schon nicht dauerhaft, dringend brauche, kann es sein, daß mir nicht einfach nur zurückgezahlt wird, sondern mit Zinsen und Zinseszinsen.

Das Jammern von Herrn Habeck oder moralisierende Beschwerden sind da völlig nutzlos.

Es wurde beschlossen, die Anti-Corona-Maßnahmen zu „evaluieren“. Festzustellen, welche wie sehr oder wenig geholfen haben oder vielleicht auch gar nicht geholfen haben, und welche möglicherweise mehr Schaden angerichtet als Nutzen erzielt haben.

Eine „Evaluierung“ der gegen Rußland gerichteten Sanktionen wäre eine mindestens ebenso gute Idee!

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