Impfen nur mit Heizung!

Es gibt das hehre Ziel, bis zum Jahresende dreißig Millionen Impfungen gegen Corona durchzuführen. Was übrigens nicht heißt, daß dann fünfzehn Millionen bisher Ungeimpfte geimpft sein sollen, sondern darin sind auch sogenannte „Boosterungen“, sprich Auffrischungsimpfungen, enthalten. Ob das heutige Deutschland diese logistische Aufgabe bewältigt, ist allerdings eine andere Frage. Zwar wurden am 1. Dezember rund eine Million Impf-Dosen verabreicht, so daß dreißig Millionen rein milchmädchenrechnungsmäßig möglich erscheinen. Aber es gibt ja auch Wochenenden und Feiertage, und die drücken es dann wohl wieder deutlich nach unten.

Einen kleinen Rückschritt hat die Impf—Kampagne in der Hauptstadt Berlin erlebt. Ein Rückschritt aus eher bürokratischen als technischen oder organisatorischen Gründen. Es gibt in Berlin vier vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebene „Impfbusse“. Immerhin ein Zeichen dafür, daß einige Institutionen kreativ sein können. Richtig rausreißen tun die es auch nicht, denn die summierte Kapazität aller vier Busse pro Tag liegt bei 600 Impfungen. Das macht in einem Monat gerade mal eine relativ niedrige fünfstellige Zahl. Aber immerhin, wenig ist noch immer mehr als
gar nix.

Allerdings hat die Senatsverwaltung der Hauptstadt die Kampagne gestoppt.

Der Grund dafür?

Die Busse sind nicht winterfest! Wahrscheinlich haben sie entweder gar keine oder eine höchst unzureichende Standheizung. Und ungeheizt kann man nicht impfen! Die Leute, die sich die Spritze setzen lassen wollen, müssen immerhin ziemlich den ganzen Arm entblößen, und wenn es kalt ist, können sie sich glatt einen Schnupfen holen! Das ist im Sinne des Gesundheitsschutzes natürlich überhaupt nicht zu verantworten! Hinlänglich vorbelastete Personen könnten ja selbst mit einem simplen Schnupfen schlimmstenfalls auf der Intensivstation landen und damit das Gesundheitssystem weiter belasten!

Ob die Busse kurzfristig mit einer wirksamen Standheizung nachgerüstet werden können, ist bisher nicht bekannt. Wenn nein, wird man sie wohl „einmotten“ müssen, bis das Wetter wieder wärmer ist. Ob dann allerdings noch Bedarf dafür besteht, ist eine andere Frage. Denn genauso wie Grippe, grippaler Infekt, Erkältung oder Schnupfen hat Corona die Eigenheit, in der warmen Jahreszeit erkennbar weniger aufzutreten als in den Monaten, in denen es feucht und kalt ist!

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