Haß & Hetze? Nein, Spott & Häme!

 

Vorweg gesagt: Die Verwendung dieser beiden Wortpaare könnte den
Verdacht erwecken, wir haben es mit rechtsextremen Verfassungsfeinden zu
tun. Die verwenden gern „klandestine Codes“, um Dinge zu äußern, die in
Langschrift strafbar sind. „Haß & Hetze“ beispielsweise beginnen mit
jeweils einem H. Das könnte klandestin die Bedeutung haben, einem
gewissen Mann aus Braunau am Inn Heil zu wünschen. Ist natürlich
verboten. Und „Spott & Häme“ könnte mit einem S und einem H fehlerhaft
so verstanden werden, daß jemandem nicht nur Sieg, sondern auch dieses
H-H-H-äh, Dingsda gewünscht wird. Was natürlich ebenso verboten ist.

Und gerade, wenn es in einem Artikel um die Innenministernde geht, die
gelegentlich auch als Verfassungsministernde bezeichnet wird, empfiehlt
sich eine solche Vorbemerkung. Um nicht willkürlich oder zufällig falsch
verstanden zu werden.

Die Meldungen des Tages vom 19. September: Nancy Faeser verbietet die
„Hammerskins“. Und die AfD fordert Faesers Rücktritt.

Ist natürlich rein zufällig. Die Forderung der AfD nach dem Rücktritt
der schwerst belasteten Ministernden begründet sich nicht mit dem Verbot
der „Hammerskins“, sondern mit ihrem Verhalten gegenüber Arne
Schönbohm, vormals Leiter des „Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnologie“, kurz BSI genannt.

Aber ein bißchen Spott muß sein. Wir wurden dazu angeregt durch die
Lektüre des Blogs „Tichys Einblick“, wo sich der Autor Mario Thurnes
spöttelnd darüber ausgelassen hat, daß nach dem Verbot jetzt wohl
gewisse Mißstände beseitigt seien – Frauen könnten wieder im Görlitzer
Park abends spazieren gehen, müßten sich nicht mehr in Freibädern
begrapschen lassen, und auch Massenschlägereien in deutschen
Innenstädten dürften nunmehr der Vergangenheit angehören. Oder hat Herr
Thurnes oder haben wir da was falsch verstanden?

Natürlich ist so ein Verbot der in Hessen Wahlkämpfenden nichts als
Ablenkungen von zwei unbestreitbaren Fakten: Daß sie als
Innenministernde eine Totalversagende ist und daß sie als
Spitzendandidierende in Hessen schwerlich Aussichten hat, in diesem
Bundesland Ministerpräsidierende zu werden.

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