Vor ein paar Tagen berichteten wir, die Generalbundesanwaltschaft wolle nicht wegen der NSA-Abhöraffäre ermitteln. Diese Meldung ist inzwischen nicht mehr aktuell. Jetzt sollen die Ermittlungen doch aufgenommen werden: Generalbundesanwalt Range habe sich „gegen erhebliche Bedenken in seinem Haus durchgesetzt“, um auf den starken öffentlichen Druck zu reagieren. So weit, so schön.

Weniger schön ist allerdings, daß nun lediglich wegen der Abhöraffäre zum Nachteil von Kanzlerin Merkel ermittelt werden soll. Daß nebenbei noch Millionen und Abermillionen anderer Bundesbürger abgehört worden sind, interessiert wohl nicht. Sind ja nur Normalsterbliche und keine Regierungschefs! Und ob und in welchem Umfang die NSA nicht nur politisch interessante Informationen „abgefischt“ hat, sondern möglicherseise auch profane Industriespionage zum Nachteil deutscher Firmen und zum Nutzen amerikanischer Firmen getrieben hat, wird wohl auch nicht weiter hinterfragt werden. Zumindest nicht von der Generalbundesanwaltschaft.

Vielleicht sollte auch bezüglich solcher vermeintlicher Nebensächlichkeiten noch mal ein wenig öffentlicher Druck gemacht werden…

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