Ein Panzer ist ein Panzer ist ein Panzer…

Manche Regierungsmitglieder schaffen bemerkenswerte Fehlleistungen. Getoppt hat das jetzt Bundesverteidigungsministerin Lambrecht, indem sie aus dem „Gepard“-Flakpanzer einen Nicht-Panzer gemacht hat. Das militärische Sonder-KFZ auf der Basis des Fahrgestells des „Leopard“-Kampfpanzers beschreibt sie in beinahe kindergartenreifer Form (nennt man wohl „einfache Sprache“) folgendermaßen:

„Der Gepard ist ja dafür da, zum Beispiel auch kritische Infrastruktur zu schützen – dadurch dass er mit diesem Rohr in die Luft schießt und dort sehr weit Objekte eben auch erfassen kann. Das kann der Panzer nicht.“

Die Ministerin, die sich hier eindeutig nicht als Fachfrau erweist, hat dabei sogar den unmaßgeblichen Umstand übersehen, daß der Flakpanzer nicht nur über „dieses (eine) Rohr“ verfügt, sondern sogar über zwei. Korrekter gesagt: Eine 40-Millimeter-Zwillings-Schnellfeuerkanone. Richtig ist immerhin, daß man mit „diesen beiden Rohren“ in einem Winkel von bis zu 90 Grad in die Luft schießen kann.

Möglicherweise diente ihre bizarre Ausführung der Darlegung, der „Gepard“ sei keine schwere Waffe. Allerdings hätte sie vorher mal öffentlich zugängliche Quellen befragen können, wenn schon nicht ihre eigenen Bundeswehrsoldaten oder externe Berater: Das Gerät wiegt immerhin 47,5 Tonnen! Der „Leopard 2“ ist mit 62 Tonnen zwar ein bißchen schwerer, aber wenn die Vollkette einem über den Fuß rollt (oder einen Soldaten im Schützengraben verschüttet), hat dieser Unterschied von 14,5 Tonnen keinen wirklich großen Einfluß. Der Vorgänger, „Leopard I“, der zwar veraltet ist, aber noch als vollwertiger Kampfpanzer gilt, ist mit 42,5 Tonnen sogar ein bißchen leichter als der „Gepard“.

Und selbst eine eher zivile Quelle wie „Wikipedia“ hätte die Ministerin davon unterrichten können, daß der „Gepard“ auch geeignet ist, schwer gepanzerte Ziele zu bekämpfen. Mit panzerbrechender Munition in 20-er Kadenzen schafft so eine 40-Millimeter-Oerlikon-Kanone schon was weg; namentlich dann, wenn sie noch einen ebenfalls feuernden Zwilling hat. Oerlikon ist schweizerische Qualitätsware; gilt schon seit dem II. Weltkrieg als die weltweit beste verfügbare Schnellfeuerkanone. So einen T-72-Kampfpanzer kriegt die mit der entsprechenden Munition schon kaputt; und wahrscheinlich auch einen T-90, wenn ihn nicht die reaktive Panzerung schützt. Aber dagegen wäre auch die 120-Millimeter-Glattrohrkanone des „Leopard II“ nicht wirklich hilfreich.

Mit einer solchen Ministerin an der Spitze könnte man die Bundeswehr gleich auflösen. Das würde zumindest die als „Sondervermögen“ deklarierten 100 Milliarden Euro einsparen.

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