Allerdings möchten wir vorwarnen: Möglicherweise freuen sich ca. 60 Millionen Menschen in der BRD zu früh. Denn es ist gut möglich, daß die Partei nur in ihrem derzeit mitglieder- und strukturstärksten Landesverband antritt, nämlich in Nordrhein-Westfalen. Damit wäre sie – theoretisch gesehen – nur für etwa ein Fünftel der Wahlberechtigten wählbar.
Verantwortlich für diese relativ kurzfristig gefallene Enscheidung ist Verena Schäffer. Nie gehört den Namen? Kein Wunder; das MitgliedIn (oder wie gendert man weibliche Mitglieder) der GRÜNEN/INNEN ist MitgliedIn des Innen-Ausschusses. (Der trotz ähnlicher Schreibweise wenig mit Gendern zu tun hat.) Des des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit anderen Worten: Eine Hinterbänklerin. Zwar hat die frische 26 Jahre alte Abgeordnete des Landesparlaments immerhin einen eigenen Wikipedia-Eintrag, aber ansonsten dürfte sie recht unbekannt sein.
Das ist ein Umstand, den eine Politikerin natürlich möglichst ändern muß. Deshalb äußerte sich sich dem WDR gegenüber auch darüber, daß ihrer eher unmaßgeblichen Meinung nach DIE RECHTE keine Partei sei. Erheiternd war die Begründung. Da wurde auf einen Internet-Versand verwiesen, den ein Landesvorstandsmitglied zwecks des privaten Broterwerbs betreibt. Hierzu zitiert der WDR Frau Schäffer: „Da werden auch Materialien von NPD und der Jungen Nationaldemokraten angeboten“, soll sie vor dem Innenausschuß gesagt haben. Scharf wie ein stumpfes Messer schlußfolgert sie: Es handele sich also nicht um eine Partei, die mit anderen Parteien in Konkurrenz treten wolle.
Frau Schäffer übersieht nur den kleinen Umstand, daß auch Vorstandsmitglieder möglicherweise ein Berufs- oder Geschäftsleben haben; sie sind (derzeit noch….) keine wohlalimentierten Volksvertreter…. Auch sonst mangelt es ihr an Insiderwissen, das ein Innenausschuß eigentlich haben sollte. Sie hat nicht mitbekommen, daß die NPD den Betreiber des Versandes anwaltlich aufgefordert hat, diese Materialien umgehend aus dem Angebot zu nehmen, woraufhin der Betreiber nicht nur dieser Aufforderung gefolgt ist, sondern für die Zukunft auch dankend auf geschäftliche Verbindungen zur NPD verzichtet. Ein Blick in die Netzseite des Versandes hätte die Dame belehren können.
Als Reaktion auf diesen Blödsinn hat sich der Landesverband auf seinem Landesparteitag vom vergangenen Sonnabend entschieden, eine Landesliste aufzustellen. Da haben sich die GRÜNEN/INNEN also eine zusätzliche Konkurrenz verschafft. Auch wenn wir nicht damit rechnen, aus deren Klientel eindrucksvoll viele Stimmen zu erhalten: Bei Wahlen zählt halt jede einzelne davon! Wie man vor wenigen Wochen bei einem denkbar knappen Ergebnis erst in Niedersachsen gesehen hat.
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