Der (vorläufig?) letzte TddZ

Am Sonnabend,  dem 6. Juni 2020, fand in Worms zum zwölften und auf absehbare Zeit letzten Mal die Demonstration zum Abschluß der jährlichen Kampagne „Tag der deutschen Zukunft“ statt.Soweit wir wissen, war es seit Beginn des Corona-lockdowns die erste radikal rechte öffentliche Veranstaltung, die auch wirklich als Demo, mit Umzug, stattgefunden hat und nicht rein stationär. Zwar hatte es schon vorher „Hygienespaziergänge“ oder beispielsweiseauch wieder montägliche „Spaziergänge von PEGIDA in Dresden gegeben, aber das waren ja nun keine wirklich radikal rechten Demonstrationen, sondern entweder ein teilweise sehr gemischtes Publikum (wie bei den„Hygienedemos“) oder aber ein zwar rechtes, aber doch eher sehr gemäßigtes wie bei PEGIDA. Ungeachtet dessen gab es natürlich auch für den TddZ Repression haufenweise, sozusagen in Tüten und gratis. Als bizarr gelten mußte ein sogenanntes Vollverbot der Stadt. Natürlich hielt das nicht vor den Gerichten. Unter anderem deshalb, weil die Stadt eine Woche vorher eine irgendwo mehr oder minder linke Demonstration mit 200  Teilnehmern genehmigt hatte…. So was konnten nun die Richter sowohl des Verwaltungsgerichts Mainz als auch des Oberverwaltungsgerichts Worms gar nicht nachvollziehen. Aber auch unterhalb der Schwelle des Verbotes gab es Auflagen wie beispielsweise die, daß nicht mehr als 100 Personen teilnehmen dürften. Und auch die Auflagen zum Infektionsschutz mögen teilweise ja sinnvoll gewesen sein, müssen teilweise aber auch als recht schikanös bezeichnet werden; vor allem auch deshalb, weil die Behörden bei den Gegendemonstranten auf Verstöße gegen entsprechende Auflagen absolut nicht reagiert haben. War da im Grundgesetz nicht etwas mit „gleiches Recht für alle“ und „Willkürverbot“? Weil die letztliche Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts erst am Freitagnachmittag erging und sicherlich auch wegen der zahlenmäßigen Beschränkungen kamen dann letztlich ca. 60 Teilnehmer zusammen. (Polizeiangabe: 50.) Man muß an dieser Stelle allerdings auch sagen: Selbst ohne „Corona“ wären es vermutlich nicht deutlich mehr als 100 gewesen und damit weit weniger als bei den letzten TddZ-Demonstrationen. Es war schon absehbargewesen, daß die Kampagne sich nach elf Jahren Laufzeit und mit Worms der nunmehr zwölften Demonstration langsam „totgelaufen“ hatte. Deshalb ja war auch schon gut ein Jahr vorher entschieden worden, daß es die letzte sei würde. Um so schöner, daß sie trotz der etwas hysterisch bewerteten „Pandemie“ und der Verbotsversuche durchgeführt werden konnte. Auf der Auftaktkundgebung vor dem Bahnhof sprach Markus Walter, Landesvorsitzender der NPD in Rheinland-Pfalz. Er leitete auch die Versammlung in Vertretung für seine Lebensgefährtin Ricarda Riefling, die eigentliche Anmelderin, die wegen kurzfristiger schwerer Erkrankung eines ihrer Kinder nicht teilnehmen konnte. Danach trat ein junger Kamerad aus der Region auf, und als dritter Redner der Auftaktkundgebung Christian Worch, Bundesvorstandsmitglied der Partei DIE RECHTE. Der ursprünglich angemeldete Umzug hätte eine Länge von ungefähr 3,6 Kilometern gehabt. Er war bereits am Vortag – einvernehmlich- auf ca. 2,8 Kilometer gekürzt worden, weil in der Ursprungsroute eine Mehrzahl kleiner Straßen war, die von der Polizei schwer abzuschirmen, aber von linken Gegnern leicht zu blockieren gewesen wären. Aber auch diese verbliebenen 2,8 Kilometer wurden vor Ort dann noch einmal gekürzt, so daß nur rund gerechnet ein Kilometer oder etwas weniger übrig blieb. Diese zweite – durchaus nicht einvernehmliche! – Kürzung wird möglicherweise von den Veranstaltern gerichtlich überprüft werden.

Zur Abschlußkundgebung sprach zunächst der Kamerad Benny aus Sachsen-Anhalt, ein freier Nationalist. Der fünfte Redner hatte gebeten, ihn als letzten auf die Rednerliste zu setzen; weil er schon bei der ersten TddZ-Demonstration der letzte Redner gewesen war, wollte er es gern auch auf der letzten sein. Es war der seit mehr als drei Jahrzehnten sehr rührige Dieter Riefling. Nach dem ursprünglichen Initiator – Thomas Wulff – war Dieter Riefling über viele Jahre hinweg die treibende Kraft bei der TddZ-Kampagne gewesen. Und hätte er nicht zwischendurch wieder einige Zeit in Gesinnungshaft verbringen müssen, hätte er sich wohl auch rühmen können, einer der ganz wenigen zu sein, die an allen zwölf Demonstrationen teilgenommen haben. So kam er nur auf zwhn von zwölf, weil er zweimal wegen Gefangenschaft verhinder gewesen war. Soweit die Gegendemonstranten für uns sichtbar waren, mögen sie bei gerde einmal 200 Leute gewesen sein. Nach Zeitungsberichten waren aber auch rund 400 sogenannte Autonome unterwegs, deren Aktivitäten angeblich auch die Wegstreckenkürzung zu verdanken gewesen sein soll. Die Quittung bekamen sie nicht nur in vereinzelten Einsätzen von Knüppeln und Pfefferspray seitens der Polizei, sondern auch, indem etwa die Hälfte dieses Mobs eingekesselt und ihre Personalien aufgenommen wurden. Gerade das finden sogenannte Autonome nicht gerade erfreulich! Und wenn Donald Trump, der deutschstämmige 45. Präsident der USA, mal seine Ankündigung wahr macht und die „Antifa“ zumindest für die USA zur „terroristischen Vereinigung“ erklärt, werden diese Leute ihre Registrierung durch die deutsche Polizei noch viel weniger erfreulich finden.

Als Fazit zu ziehen ist: Die letzte Abschlusskundgebung der elfjährigen TddZ-Kampagne war zahlenmässig die schwächste bisher; und vermutlich wäre sie das „ohne Corona“ auch geworden. Daß sie trotz aller Hindernisse überwiegend planmäßig durchgezogen werden konnte, ist positiv. Daß die Kampagne sich nach mehr als zehn Jahren „totgelaufen“ hat, heißt natürlich nicht, dass die deutsche Zukunft künftig keine Rolle mehr spielt oder daß es kein Problembewußtsein dafür gibt, in wie immer stärkerem Maße sie bedroht ist. Allerdings hat schon nach der zuvor letzten Demonstration im sächsischen Chemnitz Michael Brück für die Szene-Zeitschrift „N.S. heute“ herausgearbeitet, warum die Aktionsform einer jährlich zum gleichen Zeitpunkt durchgeführten Themendemonstrationsich in diesen heuten Zeiten zu Gunsten anderer, kurzfristigerangesetzter Aktionen überlebt hat. Dieser Einschätzung ist nichts hinzuzufügen.

Die Rechte/Bundesverband

 

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