Demonstration Braunschweig planmäßig durchgeführt!

Am 23. Juli – dem 14. Todestag des legendären Aktivisten und politischen Anführers Friedhelm Busse – fand die Demonstration „Schließen statt Feiern“ in der Löwenstadt statt. Das Wetter war ausgezeichnet, zum Glück auch nicht zu warm, und die Demonstratinsstrecke führte durch den größeren Teil der Innenstadt. Von der Antifa war nahezu gar nichts zu sehen; erst zur Abschlußkundgebung am Hauptbahnhof trat ein kleiner Trupp von ihnen in Erscheinung; so wenig, daß wir sie anfangs glatt übersehen haben, bis sie uns empört durch ihre „Alerta“-Rufe darauf aufmerksam machten: Hey, wir sind doch auch da, ihr dürft uns doch nicht einfach so übersehen…

Offenkundig hatte das Umfeld des linken Jugendclubs in Anlehnung an unser Demonstrationsmotto die Parole ausgegeben: „Feiern statt demonstrieren!“

Damit erweist sich einmal mehr, daß durch ständige Auftritte in der selben Stadt der linke Widerstand sich immer mehr abschleift.

Altermedialeser

Oh, die Antifa sind allerorts hochneurotische Kollektive, die man ganz hervorragend mit Aufzügen jeder Art ärgern kann. Wem das zu hoher organisatorischer Aufwand ist, kann diesen Effekt sogar als einzelner durch Sabotieren sprich: Abreißen von Antifa-Propaganda erreichen. Die ist in der Regel wild plakatiert, also Sachbeschädigung an privatem und öffentlichem Eigentum und wird von den linksgrünversifften Behörden toleriert. Man tut somit auf mehrere Weise ein gutes Werk.

Politik Rentner

Manchmal ist weniger mehr. Das Ding einfach mal durchziehen , was für eine dumme Aktion. Eigentlich sollte Christian wissen (Leipzig als Stichwort) das es keinen Sinn macht wenn man die regionale Kräfte nicht hinter sich hat . Aus meiner Sicht mindestens genauso parteipolitisch unklug , wie die Aufgabe eines Kreisverbandes….

Christian Worch

@ Politik-Rentner:

Der Sinn einer Demonstration ist in erster Linie, öffentliche Präsenz zu zeigen, sprich sich im Gespräch zu halten. In zweiter Linie ist eine Demonstration ein „indirekter Transmissionsriemen“. Das heißt: Die Medien berichten in aller Regel wenigstens über ein Kernanliegen der Demonstration. Damit erfahren davon zigmal mehr Menschen, als die Demonstration persönlich sehen, die Transparente oder Plakate lesen oder die Sprechchöre oder Reden hören. Die Instrumentalisierung von Mainstream-Medien ist ein Muß, wenn man nicht ausreichende eigene Medien hat. Das lehrte als erster übrigens nicht Michael Kühnen (der es recht meisterlich umgesetzt hat), sondern er hat es seinerseits von Dr. Josef Goebbels gelernt (der es noch meisterlicher umgesetzt hat).

Darüber hinaus kann eine Demonstration auch der „Bespaßung“ des eigenen Publikums dienen. Da sollte zwar immer ein Nebeneffekt sein, aber ich persönlich habe bei der Armee, bei der ich nicht gedient habe, gelernt: „Eigenlage vor Feindlage.“ Nebenbei hat den „sieben Aufrechten“ und mir diese Demonstration von allen, die wir in den letzten über zwei Jahren in Braunschweig hatten, mit am meisten Spaß gemacht. Mehr Spaß gemacht hat allenfalls im Februar die „Karnevals-Demonstration“, weil das mal eine absolute und echte Neuheit war. Mit Tötö-tötö-Tötö!“ und so.

Schließlich kann eine Demonstration (richtiger: eine Reihe von Demonstrationen am selben Ort) auch noch dem Zweck dienen, den gegnerischen Widerstand zu verschleißen. Wir haben das beispielsweise in Dortmund vorbildlich durchexerziert. Bei der ersten Demonstration, die ich auf Bitten von Siggi Borchardt dort angemeldet habe, Oktober 2000, hatten wir noch 20.000 Gegendemonstranten. Knapp zwei Monate später waren es nur noch 600….. Und wenn du nicht völlig in Polit-Rente bist, sondern gelegentlich mal auch und gerade in Dortmund mit demonstrierst, wirst du aus eigener Anschauung wissen, daß das, was die Linke dort auf die Beine stellt, wenn wir öffentlich auftreten, nun echt nicht mehr der Rede wert ist.

Diese Demonstration – die ich übrigens ca. zwei Monate vorher ausdrücklich auf Bitten ortsansässiger Kräfte angemeldet habe! – hatte speziell auch den Zweck, politisch feindliche Kräfte zu verschleißen. Lies einfach mal nach: Das Motto war „schließen statt feiern“. Das Datum war der Termin, an dem das linke Jugendzentrum Nexus (von dem aus in den letzten Monaten mehrfach gewaltsame Übergriffe auf Kameradinnen und Kameraden ausgegangen waren) sein Sommerfest feiern wollte. So waren sie in der Zwickmühle, ob sie lieber feiern oder lieber gegen uns demonstrieren wollten.

Und was die Bitten oder Wünsche oder Bedürfnisse „ortsansässiger Kräfte“ (oder einzelner Zentralfiguren derselben) betrifft: Wenn ich, der ich mehr als 300 Fahrtkilometer von Braunschweig entfernt wohne, dort auf Wunsch ortsansässiger Kräfte eine Demonstration anmelde, dann mache ich das wie ein Söldner; allerdings ohne Sold. Wenn dann aus sachfremden Gründen die ortsansässigen Kräfte ihren Rappel kriegen und sagen, nee, bitte lieber doch nicht, dann ist mir das im Gegensatz zu historischen Söldnerführern egal. Weil ich es eben ohne Sold mache, sondern aus politischer Solidarität. Aber wenn ich es einmal angemeldet habe, dann ist es meine Sache, wie ich damit umgehe. Kennst du „no retreat – no surrender“?! – Wenn ja, solltest du wissen, was ich meine. Wenn nein, dann frage ich mich, wo ein Polit-Rentner wie du seine aktive Zeit verbracht hat…

Nebenbei, noch ein Abstecher zu der damaligen Demo-Serie in Leipzig.

Die letzte dieser Demonstrationen war im Sinne des Demo-Zieles die erfolgreichste: Obwohl nicht mehr als 37 Teilnehmer, kamen wir nach einer über 7 km langen Demo-Strecke bis 100 Meter an das Völkerschlachtdenkmal heran. Die letzten hundert Meter bis zum Zielpunkt wurden uns von der Polizei schikanös verweigert und blockiert. Wogegen ich übrigens – natürlich erfolgreich! – später geklagt habe; die Polizei hätte uns (weil die Leipziger Szene keinen echten Widerstand mehr organisieren konnte; verschlissen halt!) auch diese 100 Meter noch marschieren lassen müssen…. – Ob wir das Ziel mit 37 Mann oder mit 370 oder mit 3.700 erreicht haben, war dabei völlig egal. Wenn du den „Hamburger Hill“ stürmen willst, reicht es, wenn letztlich EIN Mann oben ankommt und die Stellung gegen mögliche Gegenangriffe hält. Lies mal bitte Clausewitz „Vom Kriege“.

Die damals (vor jetzt auch schon fast anderthalb Jahrzehnten) örtlichen Kräfte waren übrigens wenige raus Leipzig als eher aus Delitzsch. Und deren Zentralfigur war damals von der NPD gekauft und wurde später Aussteiger und verdiente sich als solcher ein Zubrot zur Sozialhilfe, indem er vor Schulklassen Referate über jene böse rechtsextreme Szene hielt, der er vorher lange prominent angehört hat.

Was die „örtlichen Kräfte“ aus Braunschweig betrifft (die bei den früheren Braunschweig-Demos eigentlich eher die Minderzahl an Demonstranten gegenüber ortsfremden Verbündeten und Freunden gestellt haben), so kann man die auf eine einzige Zentralfigur reduzieren. Auf jemanden, der vor drei Jahren seine zweite Chance bekommen hat, der dann aber neuerlich versagt hat. Ich denke nicht, daß die Dortmunder, die damals für ihn gutgesagt haben, das noch einmal tun werden. Und was mich betrifft: Eine zweite Chance bekommt bei mir jeder. Eine dritte nicht.

Christian Worch

Leave a Reply Cancel Reply