50 zu 70

Der offizielle Beginn der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland sollte Sonntag, der 27. Dezember sein. In Sachsen-Anhalt ist man vorgeprescht. Man hat es für ein Seniorenheim in Halberstedt auf den Zweiten
Weihnachtsfeiertag vorgezogen. Die erste pressewirksam geimpfte Person war eine Dame von sage und schreibe 101 Jahren. Glückwunsch, Gnädige Frau! – Vielleicht nicht zur erhaltenen Impfung. Ob die ein Glück ist oder nicht, wird sich wohl erst später herausstellen. – Berechtigt ist aber in jedem Fall, Ihnen und Ihren Lieben zum bisher erreichten gesegneten Alter zu gratulieren! Und zu hoffen, daß Sie eines Tages den Rekord brechen und im „Guinnes Book der Rekorde“ als ältester lebender Mensch zu finden sind.

Nicht ganz so sehr kann man Impffreunden oder gar Impffanatikern zum statistischen Erfolg in dieser Einrichtung beglückwünschen.

Von 59 Seniorinnen und Senioren ließen sich immerhin zwei Drittel impfen, was wohl 39 oder 40 Personen sein sollen. Von den 40 Pflegekräften machte aber nur ein Viertel von dem Angebot Gebrauch, also gerade einmal 10. Da half auch nichts, daß der Leiter des Heimes mit gutem Beispiel voranging und zu diesem Viertel gehörte.

Unter dem Strich also heißt es, daß sich von 99 Personen 49 oder 50 impfen ließen, was nahezu exakt 50 Prozent sind.

Nun bedarf es aber der Immunität von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung, um das Virus letztlich zu stoppen. Da der Wirkungsgrad der zugelassenen Impfstoffe auf 90 bis 95 Prozent veranschlagt wird, müssten sich also
eher 70 bis fast 80 Prozent der Bevölkerung impfen lassen. Wenn die 50 Prozent von Halberstadt Schule machen, reicht das noch nicht, dann reicht das noch lange nicht!

Und wie geht es dann weiter?

Man kann es sich fast ausrechnen. Wenn sich zwei Drittel der höchst gefährdeten Personen, meistens über 80, impfen lassen (und wenn der Impfstoff hält, was die Hersteller versprechen), dann wird die Todesrate
sinken. Und zwar ziemlich deutlich sinken! – Die Zahl der angeblichen Infektionen, oder richtiger: der positiv Getesteten, wird allerdings deutlich langsamer sinken, wenn sich von den Jüngeren nur ein Viertel impfen lässt. – Aber nein, sie wird trotzdem sinken, nämlich genau wie in diesem Jahr ab ungefähr April 2021. Es liegt in der Natur von viral verursachten Atemwegsinfektionen, daß sie im Frühjahr nachlassen, im Sommer kaum noch existent sind und dann im späteren Herbst wieder aufflammen.

Die Regierungspropaganda wird den jahreszeitlich bedingten Rückgang von Infektionen bzw. Positiv-Tests allerdings als segensreiche Auswirkung der Impfungen verkaufen. So funktioniert Propaganda.

Damit wird dann die Durchimpfungskampagne wieder richtig laut diskutiert werden.

Im Moment ist es relativ unwichtig, wenn nur ein Viertel der Jüngeren sich impfen lassen will. Denn der Impfstoff ist knapp, und in Deutschland leben nahezu sechs Millionen Menschen mit über 80 Jahren.
Bis zwei Drittel von denen versorgt sind, können leicht mal drei oder vier Monate ins Land gehen. Für Jüngere – und dazu zählt dann auch die Gruppe der 60- oder 70-jährigen… – wird es vor dem April sowieso
nichts geben, sofern sie nicht in sensiblen Bereichen wie Pflege oder Medizin arbeiten.

Und dann kann es noch mal weitere zwei oder drei Monate dauern, bis die von den Jüngeren geimpft sind, die das wollen. Die Zahl könnte sich sogar erhöhen, wenn man ein paar Monate Erfahrung mit dem völlig
neuartigen Impfstoff gesammelt hat und wenn sich dabei – sehr zu hoffen! – herausstellt, daß er auch nicht so viel mehr Nebenwirkungen hat als altvertraute, bewährte Impfungen.

Und danach wird die Diskussion noch einmal losgehen.

Wenn man eine zwei-Klassen-Gesellschaft schafft – geimpft oder nicht geimpft – dann treibt man die jetzt schon durch „Corona“ erzeuge Spaltung der Gesellschaft noch massiv voran.

Eine gespaltene Gesellschaft aber kann nicht funktionieren. Ob die Machthaber das bedacht haben? Oder ob es ihnen egal ist? – Oder ob sie es gar wollen?

DIE RECHTE/Bundesverband. 

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