Zeit der Grausamkeiten

Entgegen der Ansicht von Esoterikern und Maya-Freunden ist die Welt am 21. Dezember 2012 nicht untergegangen. (Wobei für Verstandesmenschen auch schwer einzusehen war, warum ein jahrhundertealter Kalender so etwas auf den Tag genau prophezeien können sollte.) Also dreht sich die alte Mutter Erde noch immer im gleichen Takt, und wir können weitere Grausamkeiten der von zumindest einer relativen Mehrheit des Volkes gewählten Politikern erleben.

Wolfgang Schäuble beispielsweise meint, daß gespart werden muß, um der Euro- und Finanzkrise zu begegnen. Ihm schweben neben Erhöhungen von Steuern und Senkungen von Sozialausgaben auch längere Lebensarbeitszeiten vor. Mit anderen Worten, Deutsche sollen länger arbeiten, damit griechische Renten bezahlt werden können?!

Oder sind es (nicht) nur die griechischen Rentner, die alimentiert werden müssen, auf unsere Kosten? Unlängst erst konnte man lesen, daß reiche Griechen ihr Geld in Deutschland in Sicherheit bringen, mit dem Erwerb von Immobilien. Also finanzieren wir nicht nur arme griechische Rentner, sondern sogar noch reiche Griechen, von denen der eine oder andere möglicherweise gar ein Steuerflüchtling ist?

Wie war das noch mal mit dem Amtseid deutscher Minister? „Den Nutzen des deutschen Volkes mehren und Schaden von ihm fernhalten“? Vielleicht sollte man umformulieren. Den Schaden des deutschen Volkes mehren und zugleich auch noch den Nutzen ärmerer europäischer Länder fördern…

Dann stimmt’s wieder.