Übersterblichkeit

Interessanterweise gibt es Mitte Januar noch keine belastbaren Zahlen, wie viele Menschen im vergangenen Jahr in der BRD verstorben sind. Wenn man sich also einen zumindest vorläufigen Blick über eine mögliche
„Übersterblichkeit“ an oder mit SARS-CoV-2 verschaffen will, ist man auf „Rohzahlen“ angewiesen, also teilweise auf Schätzungen.

In den ersten elf Monaten starben 875.232 Menschen. Im Dezember gibt es meist eine Sterblichkeit von rund 80.000. Rechnen wir wegen oder an oder mit Corona einfach mal 20.000 dazu, dann wären wir bei vielleicht
100.000, was eine Jahresgesamtzahl von ungefähr 975.000 macht.

Im Jahr 2019 waren es 939.520, also rund 35.500 weniger.

Im Jahr 2018 waren es 954.874, also rund 20.000 weniger.

Im Jahr 2017 waren es 932.263, also rund 43.000 weniger.

Berücksichtigen muß man, daß wir im Hochsommer 2020 eine lang anhaltende extreme Hitzewelle hatten, was sich auch auf die Sterblichkeit vor allem älterer und an Herz und Kreislauf vorgeschädigter Menschen auswirkt. Ihr könnten zwischen 5.000 und 6.000 Menschen zusätzlich zur normalen Sterblichkeit zum Opfer gefallen sein.

Damit hätten wir eine Übersterblichkeit von etwa 30.000 gegenüber dem Vorjahr, von etwa 15.000 gegenüber dem Vor-Vorjahr und von etwa 37.000 oder 38.000 gegenüber 2017.

Die Grippewelle 2017/2018 (deren Übersterblichkeit sich vornehmlich in den ersten drei Monaten des Jahre 2018 ausgewirkt hat) hat ca. 25.000 Menschenleben gefordert.

Die Hongkong-Grippe in den Jahre 1968 bis 1970 hat in der BRD ca. 40.000 Menschenleben gekostet und in der damals noch existierenden DDR ca. 15.000, gesamt also 55.000.

Unter dem Strich ist also feststellbar, daß Corona auch nicht wirklich viel schlimmer ist als eine härtere Grippewelle.

Auch muß man folgenden Aspekt berücksichtigen:

Die Menschen in der BRD leben immer länger. Vor fünfzig Jahren lag das durchschnittliche Sterbealter bei 70; heute liegt es bei 80. (Und die Corona-Opfer, ob an oder mit dem Virus verstorben, sind im Schnitt zwischen 83 und 84 Jahre alt; liegen also schon ein kleines Stück über ihrer rein statistische Lebenserwartung.) – Das heißt also, wir haben in 50 Jahren im Durchschnitt 10 Lebensjahre hinzugewonnen und liegen damit am oberen Rand des schon in der Bibel bekannten Alters: „Des Menschen Leben währt 70 Jahr; und wenn es hoch kommt, sind es 80 Jahr, und wenn es voll Mühe und Plage war, war es wunderbar.“ – Zitat aus dem
Gedächtnis, nicht wörtlich; Fundstelle: Psalm 90:10.)

Wenn aber nun alle fünf Jahre die Lebenserwartung bzw. das Sterbealter um ein Jahr steigt, dann heißt das, daß der bundesdeutsche Durchschnittsmensch pro Jahr fast zweieinhalb Monate mehr Lebenszeit
erwarten darf. Folgerichtig liegt die Zahl der über 80-jährigen inzwischen bei fast sechs Millionen. Vor vier Jahren war diese „vulnerable“ (sprich: hoch gefährdete) Gruppe noch um ungefähr eine Million Menschen kleiner. Auch das ist in eine differenzierte Auswertung mit einzubeziehen.

Schon die Rohzahlen zeigen: Es gab im vergangenen Jahr offenbar eine Übersterblichkeit, aber sie hielt sich in einem relativ geringen Rahmen. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages wären zu fragen, wie man
damit bitteschön eine „Pandemie von nationaler Bedeutung“ rechtfertigen will. Und somit die wirtschaftliche Vernichtung von vielen hunderttausend Menschen und einen Wirtschaftseinbruch von fünf Prozent des Bruttosozialprodukts!

DIE RECHTE/Bundesverband. 

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