Tod wegen Maske…

Der medizinische Nutzen von Mund-Nase-Masken ist umstritten. Sicher ist wohl, daß durch die verbreitete Maskenpflicht die eine oder andere Infektion verhindert worden ist. Wie viele genau, kann keiner sagen; das ist eher eine Frage des Glaubens als des Wissens. Und unbestritten ist auch, daß der – wie groß auch immer – Nutzen von Masken andererseits mit Schäden verbunden ist. Dabei muß es sich nicht zwingend um körperlich-gesundheitliche Schäden handeln; es können auch psychologische und soziale Schäden in Betracht kommen.

Einen extrem krassen Fall hat jetzt die Stadt Idar-Oberstein erlebt. Ein 49-jähriger Mann kam in eine Tankstelle und wollte Bier kaufen. Er trug keine Maske. Der Verkäufer, je nach Quelle 20 oder 25 Jahre alt, verweigerte mangels Maske den Verkauf. Vermutlich nicht seine Entscheidung; sein Chef wird es ihm befohlen haben. Und vermutlich auch nicht die Entscheidung des Chefs, denn dem wird das Ordnungsamt eine saftige Geldbuße angedroht haben, wenn sein Personal an Kunden ohne Maske irgendwas verkauft.

Der 49-jährige hat vermutlich keine differenzierten Überlegungen darüber angestellt, wer letztlich verantwortlich war. Er ging nach hause, holte eine Pistole, kam wieder und schoß dem jungen Mann von vorn in den Kopf. Das Opfer war auf der Stelle tot. Gegen den Täter erließ das Amtsgericht Bad Kreuznach einen Haftbefehl wegen Mordes. Als Motiv gab der Täter an, ihn habe die Situation der Corona-Pandemie stark belastet und er habe keinen Ausweg mehr gesehen; der junge Verkäufer war für ihn der ad-hoc-Schuldige, weil dieser die Maskenpflicht habe durchsetzen wollen.

Jetzt ist natürlich das Geschrei groß. Allgemeine Empörung und ein Hinweis darauf, daß die „Querdenker“ sich immer weiter radikalisieren. Passend dazu erschien von dem bekannten Patrick Gensing auf tagesschau.de ein Artikel, daß die Sprache der „Querdenker“ sich immer weiter radikalisiere; daß man sich dort „im Krieg“ befinde, mental zumindest.

Aber woher kommt so was? Wer hat denn „den Krieg gegen das Virus“ ausgerufen und damit eine Kriegs-Rhetorik erst eingeführt? Wer bezeichnet denn Maßnahmen-Skeptiker oder Impfgegner ganz offen als „asozial“ oder gar als „Schädlinge“? Wer erließ nächtliche Ausgangssperren, wie man sie allenfalls aus Kriegszeiten kennt?

Die Eskalation findet von beiden Seiten statt. Zumindest verbal. (Immerhin ist bisher noch niemand erschossen worden, weil er k e i n e Maske getragen hat. Was nicht heißt, daß das nicht möglicherweise auch eines Tages noch passieren könnte….) Die Spaltung findet in der gesamten Gesellschaft statt. Und da kann es – auch wenn das traurig ist und nicht sein sollte! – in Einzelfällen sogar zu tödlichen Exzessen kommen.

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