Deutsche Waffen haben einen guten Ruf. Nicht unbedingt im Bereich computergestützter Hochtechnologie, da ist der Vorsprung der Amerikaner kaum einzuholen. Aber wenn es um solide, bodenständige Arbeit geht, ist unsere Industrie kaum zu schlagen. Deshalb ist ja auch der Panzer Leopard II ein Exportschlager und nicht sein amerikanisches Gegenstück, der Abrams.

Besondes gefragt ist in unseren modernen, zivilisierten – oder teilweise auch verweichlichten – Zeiten der Bereich der „non-letal-weapons“, die auch als „anti-riot-waepons“ bezeichnet werden, als Anti-Aufruhr-Waffen.

Zu den polizeilichen Klassikern wie Schlagstöcken (aus Gummi,Holz oder Hartplastik), Reizstoffen wie CS-Gas oder Pfefferspray und Wasserwerfern könnte sich bald ein neues Mittel direkten Zwangs gesellen. Das Herbertzhorn Vol. 2.0.

Schall kann lästig sein. Er kann auch gesundheitsgefährdend sein, wenn er lange anhält und laut genug ist; das kann zu Herz-Kreislauf-Krankheiten führen, von Störungen des seelischen Wohlbefindens mal ganz abgesehen. Aber jetzt gibt es auch ein Mittel, direktere, kurzfristige Wirkung zu erzielen.

Die Schallkanone, von einer Kasseler Firma für Sicherheitstechnik hergestellt, ist nach ihrem inzwischen erstorbenen Konstrukteur benannt, dem Physik-Professor Joachim Herbertz. Sie funktioniert mit Preßluft, die von einem Kompressor mit dem eindrucksvollen Gewicht von 1,7 Tonnen erzeugt wird. Damit läßt sich eine zielgerichtete Lautstärke von bis zu 180 Dezibel erzeugen. Die Schmerzgrenze liegt bei ungefähr 130 Dezibel. Wird sie überschritten, können Trommelfelle platzen. Aber auch wenn jemand Schallschutz trägt oder sich einfach die Ohren zuhält, bewirken höhere Dezibel-Zahlen Orientierungslosigkeit, Übelkeit und Panik.

Durchaus geeignet, um Steinewerfer in ihren Handlungen ein wenig einzuschränken.

Darüber hinaus schweben der Kasseler Firma noch weitere Einsatzbereich vor. Gegen Piraten beispielsweise. Angsichts der militärischen Bewaffnung somalischer Piraten ihres teilweise brutalen Vorgehens fragt sich allerdings, ob es da nicht geeigneter wäre, Maschinengewehre an Bord zu haben – und Leute, die damit umgehen können.

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