Ein gewisses Maß an Schadenfreude stellt sich wohl bei vielen ein, wenn Angehörige der ein wenig abgehobenen Politikerkaste eine Hausdurchsuchung erleben müssen. So ist es jetzt dem Vizechef der PIRATENPARTEI, Markus Barenhoff, in Münster ergangen. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung fiel die Polizei bei ihm ein. Allerdings nicht, wie sie es bei politischen Dissidenten gern macht, frühmorgens um 6.00 Uhr, sondern zu einer eher moderaten Mittagszeit.

Wären sie am frühen Morgen gekommen, hätten sie zumindest ein Corpus Delicti nicht gefunden, weil die entsprechenden Herrschaften um diese Zeit wohl noch schlafen (oder ihren Rausch ausschlafen). Nämlich einen brennenden Joint. Neben diesem eindeutigen Zeichen für Eigenkonsum (der als solcher nicht strafbar ist) fanden sie noch zwei Gramm Marihuana, eine Marihuana-Mühle (muß der Nicht-Konsument sich wohl als ein Gerät zur Verkleinerung von Blättern der Cannabis-Pflanze in rauchbare Schnipsel vorstellen) und ein wenig „Grassamen“. Im Garten wurden, versteckt unter Büschen, neun erntereife Cannabis-Pflanzen gefunden. Die Polizei nannte das eine „nicht geringe Menge“.

Ob es allerdings zu strafrechtlichen Konsequenzen gegen Herrn Barenhoff führen wird, ist noch offen. Denn er lebt in Wohngemeinschaft mit einem anderen Mann. Wenn man die Betäubungsmittel keinem der beiden konkret zuordnen kann, könnte ein solches Verfahren im Sande verlaufen.

Politisch schaden wird es ihm und seiner Partei kaum. Während die originalen Piraten – vor allem des karibischen Raums – für ihre unstillbaren Durst nach Rum bekannt waren, setzen sich ihre bundesdeutschen politischen Nachfahren für die Legalisierung von Cannabisprodukten ein. Wer also möchte, daß leicht nebebelte Parlamentarier merkwürdige Gesetze verabschieden, könnte gut beraten sein, PIRATEN zu wählen. Ob das dieser Partei allerdings einen Schub nach vorn gibt, ist noch offen. Denn nach ihren zeitweiligen Höhenflügen werden die PIRATEN in Umfragen zur nächsten Bundestagswahl mit ungefähr fünf Prozent gehandelt, womit noch völlig offen ist, ob sie danach überhaupt im Bundesparlament vertreten sein werden.

 

Leave your comment to Cancel Reply

Your email address will not be published.