Seit Ende November geistert eine Meldung durch die Medienlandschaft, die für den normalen Leser oder Zuhörer oder Zuschauer kaum nachvollziehbar ist. Nämlich, daß die in Deutschland lebenden Ausländer uns mehr einbringen als sie kosten. Oder, wie die Bertelsmann-Stiftung festgestellt haben will: „In Deutschland lebende Ausländer zahlen insgesamt deutlich mehr Steuern, als sie vom Staat an Sozialleistungen beziehen.“

Ach, die Bertelsmann-Stiftung?! Naja, wer politisch interessiert ist, und das nicht erst seit gestern, wird bei diesem Namen ohnehin hellhörig. Die Vermutung der Einseitigkeit von Untersuchungen, die von dieser Stiftung veranlaßt sind, ist recht verbreitet.

Nun kann man sowieso nicht alle Ausländer über einen Kamm scheren. Beispielsweise sind auch der Österreicher oder der Schweizer vor dem Gesetz Ausländer. Aber sie gehören nicht nur dem gleichen Kulturkreis an wie wir, sondern sprechen sogar die gleiche Sprache; im Fall des Schwyzer-Dütsch zumindest eine, die der unseren recht ähnlich ist. (Außerdem sprechen fast alle Schweizer auch Hochdeutsch, wenn sie wollen.) Aber auch der Holländer, der Engländer, der Franzose oder der Italiener sind uns noch recht ähnlich und können (und wollen!) sich meist auch gut in das deutsche Sozialgefüge eingliedern, wenn sie länger hier leben.

Aber lassen wir diese Feinheiten mal außen vor. Es gibt umgekehrt ja auch Paß-Deutsche, die zu ihrem Vorteil unsere Staatsangehörigkeit angenommen haben, aber kaum deutsch sprechen und von unseren Sitten weit weniger halten als von denen ihrer Herkunftsländer. Das mag die Statistik dann wieder ausgleichen.

Viel entscheidender ist, daß man die Verlogenheit des Titels der Studie gewissermaßen „im Kleingedruckten“ findet, nämlich auf der dritten Seite, wo der Leser erfährt: „Stellt man alle allgemeinen Staatsausgaben, etwa für Verteidigung oder Straßenbau, mit in Rechnung, schlägt für jeden lebenden Ausländer ein langfristiges Staatsdefizit von 79.100 Euro, für jeden lebenden Deutschen von 3.100 Euro zu Buche.“

Aha, d a s kann der Normalmensch noch eher nachvollziehen. Vor allem, wenn man zusätzlich berücksichtigt, daß die Studie höflicherweise unter „allgemeine Staatsausgaben“ nur Verteidigung oder Straßenbau als beispielhaft genannt hat. Politisch weniger korrekt hätte man auch von Polizei, Justiz und Strafvollzug sprechen können, weil unsere lieben ausländischen Mitbürger nun einmal eine erkennbar höhere Kriminalitätsrate aufweisen als die angestammten inländischen Mitbürger…

Da die Medien aber mehr und mehr zu Lakaien der herrschenden Politiker geworden sind, bringen sie auch in einem solchen Fall nur die reißerische Überschrift, die ihnen gut ins Konzept paßt, und verschweigen die tatsächlichen Verhältnisse. Wobei das Verschweigen einer Wahrheit in solchen Fällen schon der glatten Lüge gleichkommt.

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