So bezeichnet man unter Diplomaten eine vollendete Tatsache. Also eine Tatsache, die rückgängig zu machen schwer bis nahezu unmöglich ist. Diplomaten finden so was höchst unfein. Denn wenn es erst einmal ein fait accompli gibt, nützt ihre Lieblingsbschäftigung nicht mehr viel. Die ist bei Diplomaten wie bei den allermeisten Politikern: reden, reden, reden, reden, reden….. (Und dann noch einmal reden, reden….)

Rußlands Präsident Putin ist – mit Zustimmung der wohl ganz überwiegenden Mehrheit der dortigen Bevölkerung – im Begriff, auf der Krim ein fait accompli zu schaffen. Kommenden Sonntag soll es ein Referendum geben, bei dem die etwa zwei Millionen Bewohner der Halbinsel aufgefordert sind, abzustimmen, ob sie künftig zur Russischen Föderation gehören oder bei der Ukraine verbleiben wollen. Westliche Politiker nennen das Referendum und „undemokratisch“. Tatsächlich ist es für einen typischen Möchtegern-Demokraten westlicher Prägung auch kaum vorstellbar, daß das Volk direkt entscheidet. Wo man da hinkommen kann, hat man in der Schweiz gesehen. Horror horribilis. Diese schönen lateinischen Worte könnte man in moderne Sprache übersetzen mit: Ein politischer GAU. Eher noch ein politischer Super-GAU! (Wobei die Wortschöpfung eines „Super-GAUs“ streng genommen ziemlich unsinnig ist, denn ein GAU ist der „größte anzunehmende Unfall“, und wenn es der größte ist, dann ist er nicht mehr steigerungsfähig. Aber in der Politik gibt es anders als in den technischen Wissenschaften offenbar kein unmöglich.)

Das an den berühmten Rohrspatz erinnernde Schimpfen der westlichen Medien beeindruckt aber weder die Russen noch ihren Präsidenten Wladimir Putin. Dieser kann sich in der russischen Bevölkerung seit seinem energischen Eingreifen auf der Krim über erkennbar größerer Zustimmung als vorher freuen. Werte, von denen Frau Merkel oder Mr. Obama nur träumen können….

Das Schimpfen nützte allerdings ebensowenig die die Verhängung erster und durchaus zaghafter Sanktionen gegen Rußland. Das rohstoffreiche Rußland ist auf die Europäische Union weit weniger angewiesen als viele EU-Staaten eben umgekehrt auf Rußland.

Allein schon die Hilflosigkeit des ansonsten in weiten Teilen übermächtigen Molochs EU zu sehen, ist erfreulich. Vielleicht auch für die Völker im Westen Europas lehrreich zu sehen, wie man sich mit Entschiedenheit der Gängelung durch die EU erwehren kann.

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