Einen werbemäßigen Durchbruch hat unser Landesverband Sachsen-Anhalt geschafft. Er ist nicht nur im eigenen Bundesland, sondern teilweise sogar bundesweit als „Die Maschendrahtzaunpartei“ bekannt. STERN, Mitteldeutscher Rundfunk, MOPO 24 und andere berichteten bereits.

Wie es dazu kam?

Im Wahlprogramm versteckt war ein kleiner Witz: Die Forderung, die Landesgrenzen von Sachsen-Anhalt mit einem drei Meter hohen Maschendrahtzaun gegen Invasoren abzusichern; der Zaun sollte zudem zusätzlich gesichert sein. (Wie, verriet der Landesverband nicht; ein wenig muß ja auch der Phantasie überlassen bleiben.)

Nun ist jedem denkenden Menschen klar, daß ein Maschendrahtzaun schwerlich Sicherheit verspricht. Man braucht noch nicht mal eine Drahtschere, um ein Loch hineinzuschneiden; ein simpler Seitenschneider dürfte ausreichen. Zudem ist so ein Zaun fast so leicht überklettert wie man eine Leiter hochsteigt. Wer nicht gerade im Rollstuhl sitzt oder auf Krücken oder einen Rollator angewiesen ist, wird mit so einem Zaun kein Problem haben. Selbst Menschen mit Höhenangst oder Schwindelgefühlen werden ihn bei einer moderaten Höhe von drei Metern wohl überwinden können.

Die Forderung wurde daher nur in das Wahlprogramm aufgenommen, um mal zu sehen, ob so was überhaupt gelesen wird und, wenn ja, ob oder wer darauf reagiert.

Das hat ganz wunderbar geklappt.

Wahrscheinlich als erster darüber gestolpert ist Prof. Dr. Everhard Holtmann von der Martin-Luther-Universität in Halle, Leiter des Zentrums für Sozialforschung e.V. Der 70-jährige Wissenschaftler, der als SPD-nah gilt, ist auf Parteien spezialisiert und analysiert deren Programme gelegentlich im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung. – Und dann wurde die Sache zum medialen Selbstgänger; wohl nicht zuletzt in Anlehnung an den vor ein paar Jahren sehr bekannten scherzhaften Schlager „Maschendrahtzaun“. Die Facebookseite des Landesverbandes verzeichnet seither stündlich zunehmende Mengen an „likes“ und „dislikes“. (Tja, nicht alle unsere Facebook-Seiten sind gesperrt, soviel dazu. Oder die Verbände haben für jeweils eine gesperrte gleich zwei bis drei neue eingerichtet….)

Neben viel Zustimmung sowohl aus rechten als auch aus bürgerlichen Kreisen gab es bislang schon erste Angebote, uns bei der Errichtung eines solchen Zauns technisch behilflich zu sein. Ein findiger Journalist machte sich sogar Gedanken, wie die Absicherung des Zauns praktisch aussehen könnte. Er schlug die Anpflanzung von Knallerbsensträuchern vor. Eine ausgezeichnete Idee. Das ist umweltbewußt und menschenfreundlich, weil vor allem traumatisierte Bürgerkriegsflüchtlinge sich darüber wohl weit weniger erschrecken werden als über andere Warnanlagen. Der Landesvorstand erörtert zur Stunde, dies als Ergänzung ins Programm aufzunehmen.

In der Hoffnung, unserer Partei zu schaden, wurde die Sache breit aufgegriffen. Aber all diese Journalisten von sogenannten Qualitätsmedien haben versäumt, eine Weisheit des indischen Widerstandskämpfers Mahatma Ghandi zu lesen: „Erst ignorieren sie dich. Dann bekämpfen sie dich. Dann versuchen sie, dich lächerlich zu machen. Und dann gewinnst du.“

Unser Landesverband Sachsen-Anhalt ist unter Umgehung von Phase eins und zwei direkt zu Phase drei übergegangen, selbstbestimmt und wirksam. Jetzt fehlt nur noch Phase vier.

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