Joachim Gauck hat getan, was Bundespräsidenten nun einmal tun müssen: Eine Weihnachtsansprache gehalten. Da es die erste seiner Amtszeit war, konnte ihm nicht das Mißgeschick passieren, daß ein Sender versehentlich die vorjährige und nicht die aktuelle ausstrahlt – ein kleiner Unterschied, den damals auch kaum einer bemerkt hat. Denn irgendwie haben diese Ansprachen immer eine verdächtige Ähnlichkeit miteinander; egal, von welchem Präsidenten sie stammen. Ein paar mahnende und ein paar erbauende Worte, und natürlich – dem Anlaß angemessen – christliche Wünsche wie die nach Frieden auf Erden und den Menschen allen ein Wohlgefallen.

Nun war Herr Gauck Geistlicher einer christlichen Amtskirche, bevor er auf seine alten Taqe als Quereinsteiger in die Politik ging und und mit einer recht überwältigenden Mehrheit quer durch so gut wie alle Parteien hindurch zum Präsidenten gewählt wurde. Man sollte ihn also also ganz besonders geeignet ansehen, eine Weihnachtsansprache zu halten.

Aber vielleicht ist es das Alter (der Mann steht im achten Lebensjahrzehnt), oder aber mit der Übernahme politischer Aufgaben hat er sich von früherer beruflicher Tätigkeit entfernt: Irgendwie scheint Herr Gauck es nicht mit einem der zehn Gebote zu haben, hier dem achten, „du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Dem vorab veröffentlichten Text der Ansprach können wir entnehmen:

„Sorge bereitet uns auch die Gewalt: In U-Bahnhöfen oder auf Straße, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben.“

Inzwischen aber ist es so, daß Menschen dieses – wie man so schön sagt – südländischen Einschlages oder südländischen Erscheinungsbildes offenbar weit häufiger Täter als Opfer sind. Und das, obwohl doch die Medien mit ihrem sogenannten Pressekodex das gern zu verschweigen versuchen und Hinweise auf die ethnische Zugehörigkeit von Gewalttätern nur dann geben, wenn es „für die Berichterstattung erforderlich“ ist. Oder für  eine öffentliche Fahndung via Video-Aufzeichnungen oder Zeugenaussagen. Womit die Polizeiberichte manchmal informativer sind als die Berichte der etablierten Medien.

Wer hat denn die spektakulärsten Gewaltverbrechen im öffentlichen Raum seit Beginn der Amtszeit von Herrn Gauck begangen? Wer hat Johnny K., einen Deutschen mit thailändischen Wurzeln, am Alexanderplatz brutal totgetreten? Oder wer war der 20-Cent-Mörder? Oder woher stammte der Radikalislamist, der sich in Bonn nicht scheute, mit Dolchstichen gegen zwei Polizeibeamte vorzugehen, während massenhaft Kollegen der beiden in unmittelbarer Nähe waren? Oder, oder, oder…?!

Der Herr Bundespräsident ist entweder einseitig und damit schlecht unterrichtet, oder er kümmert sich nicht um das achte der zehn Gebote. Das gehört sich nicht für einen pensionierten Pfarrer. Und noch viel weniger für einen Präsidenten der Republik, der schließlich auch eine moralisch Instanz zu sein hat!

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