An diesem Wochenende findet in Erfurt der Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ statt. Wie ein nicht alternatives, aber angeblich „neues“ Deutschland berichtet (nämlich die gleichnamige Zeitung, bekannt aus alten DDR-SED-Zeiten), gab es dazu auch eine Gegendemonstration von einer halben Hundertschaft Gewerkschaftler und Linker. Die begrüßten die Parteitagsteilnehmer mit einem Pfeifkonzert. Wer allerdings lauter gewesen wäre, wenn die AfDler zurückgepfiffen hätten, ist fraglich. Angeblich waren ca. 1.300 Mitglieder der relativ neuen Partei für die Teilnahme angemeldet; wie viele tatsächlich gekommen waren, wurde nicht berichtet. Ein Vielfaches der etwa 50 Gewerkschafter und Linken dürfte es schon gewesen sein…

Dafür läßt uns das Massenblatt „Neues Deutschland“ (Auflage wohl nur knapp unter der der BILD-Zeitung) wissen, was die Protestler denn so umtrieb. Spaßvögel unter ihnen forderten per Transparent oder Plakat: „Gebt der AfD die Reichsmark zurück!“ chic! Reichsmark! Lange nicht mehr gehabt…. Ist übrigens nicht ganz so krass „nazi“, wie man denkt. Immerhin war die Reichsmark in Deutschland 24 Jahre lang offizielles Zahlungsmittel (1924 bis 1948, also noch locker drei Jahre nach Kriegsende), während das Dritte Reich nur zwölf Jahre währte. Sozusagen „halb nazi“. Oder „nazi light“? Aber Reichsmark klingt chic. Schön altmodisch. Wie Retro-Style.

Ernster gemeint waren aber wohl Erklärungen der Gegendemonstranten wie, die AfD wolle „mit rassistischen Ressentiments in die Lücke zwischen rechtsextremen Demokratiefeinden und demokratischen Volksparteien vorstoßen“. Muß man eine Professur oder wenigstens ein Diplom in Soziologie haben, um auf solche Formulierungen zu kommen? Denn die AfD „agitiere nicht nur gegen Einwanderer aus Rumänien und Bulgarien“, sondern darüber hinaus griffen ihre Funktionäre immer wieder „Ressentiments gegenüber Flüchtlingen, Muslimen und Homosexuellen“ auf. Wobei wir übrigens mal festhalten wollen, daß Muslime ihrerseits ein Menge Ressentiments gegen Homosexuelle haben. In so manchem islamisch geprägten Land landen Leute mit dieser Veranlagung bestenfalls langjährig im Gefängnis, schlimmstenfalls mit einem Strick um den Hals am Baukran. Demgegenüber erscheinen die angeblichen oder tatsächlichen „Ressentiments“ von AfD-Funktionären geradezu menschenfreundlich-harmlos.

Oder nicht ganz so harmlos; denn nach Meinung der Autoren der Erklärung will die AfD damit „Wählerinnen und Wähler an sich binden, die für solche Positionen offen sind, aber ihre Stimme nicht rechtsextremen Parteien wie der NPD geben möchten“. Davon gibt es offenbar eine ganze Menge. Denn die in den letzten Wochen veröffentlichten Meinungsumfragen zur Europa-Wahl prognostizieren für die AfD durchgängig zwischen sechs und acht Prozent der Stimmen und damit noch eine erkennbare Steigerung gegenüber ihrem Bundestags-Wahlergebnis von 4,7 Prozent.

Die Autoren der Erklärung sind, soweit man dem „Neuen Deutschland“ folgen kann, ungeheuer gesellschaftlich relevante Gruppierungen: die Amadeu Antonio Stiftung, die Diakonie Hessen, der Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, der Interkulturelle Rat in Deutschland und die Organisation Pro Asyl.

Mit ihrer Aktion haben Linke und Gewerkschafter wieder einmal gezeigt, daß es ihnen nicht um „Kampf gegen rechts“ geht, sondern daß für sie alles rechts ist, was ausdrücklich nicht links ist. Das alte bolschewistische Motto, willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein!

Wir können den Linken diverser Schattierungen dankbar dafür sein, daß sie ihre Geisteshaltung einmal mehr deutlich gemacht haben.

Vielleicht ist das sogar vielen Anhängern der diversen Gewerkschaften und der Partei DIE LINKE bewußt. Denn sonst ist kaum erklärlich, warum diese Massenorganisationen, diese selbst-legitimierten Vertreter des deutschen Arbeiters und der deutschen Arbeiterin, gerade mal fünfzig Demonstranten auf die Straßen der Stadt Erfurt bekommen haben.

Auch dafür bedanken wir uns artig! Demokratie lebt bekanntlich vom Wettstreit der Meinungen. Und wenn dann die Schnecke gegen die Rennmaus zum Wettlauf antritt, ist das nur demokratisch! Daß dabei grundsätzlich die Rennmaus gewinnt, soll jetzt bitte kein Argument gegen die linke Gleichmacher-Ideologie sein! Wir müssen halt nur ein paar hundert Millionen Jahre warten, bis den Schnecken mal Füße gewachsen sind; dann können sich die Rennmäuse warm anziehen!

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