Vor ein paar Tagen schockte Bundesinnenminister Friedrichs linke und gutmenschliche Zeitungsleser. Ungefähr 110 Rechtsextremisten seien abgetaucht, im Untergrund. Die Zahl könne aufgrund zwischenzeitlich vollstreckter Haftbefehle oder aber neu erlassener Haftbefehle variieren.

Klothilde Bunzel, ein alterndes Milchmädchen, tat auf der Stelle, was ihrem beinahe ausgestorbenen Berufsstand nachgesagt wird: Sie stellte eine Rechnung auf. Wenn drei (oder zwei?) Neonazis einer Terrorzelle allein zehn Menschen gekillt haben sollen, was können dann 110 von der Sorte anrichten? Damit ließen sich ja bei 36 weitere Terrorzellen bilden. Klothilde machte sich ernsthaft Sorgen um vertraute Mitmenschen wie den schnurrbärtigen Taxifahrer Ali B. aus dem Nachbarhaus oder die freundliche Burka-Trägerin Fatima Ö. von der anderen Straßenseite.

Inzwischen kann man Entwarnung geben für Frau Bunzel, Herrn B. und Frau Ö. Herr Bundesinnenminister F. hat nur eine Blendgranate gezündet. Sich ein wenig wichtig gemacht und die Öffentlichkeit getäuscht. Viel Knall und Blitz, wenig Schaden, wie Blendgranaten nun mal so sind.

Denn mittlerweile ist herausgekommen, daß es sich bei diesen 110 abgetauchten Menschen durchaus nicht um Bombenbastler oder Besitzer illegaler Ceska-Pistolen mit Schalldämpfer handelt. 92 davon werden wegen so minder schwerer Delikte wie Fahrerflucht oder verweigerte Unterhaltszahlungen per Haftbefehl gesucht. Was sie zu Rechtsextremisten macht, bleibt unklar – zumindest haben sie keine als typisch betrachteten Delikte begangen…. Wegen sogenannter rechtsextremer Delikte werden gerade mal 18 der abgetauchten 110 gesucht. Und auch bei denen ist ein wenig unklar, ob es sich dabei um eher harmlose Propaganda-Delikte handelt oder ob sie im allgemeinen Sinne wirklich als gefährlich angesehen werden können.

Klothilde Bunzel jedoch hat Anlaß, neuerlich daran zu zweifeln, ob „Ihre“ Politiker es wirklich so mit der Wahrheit haben.

 

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