Tübingen in Baden-Württemberg ist die derzeit einzige deutsche Großstadt, die einen GRÜNEN als Oberbürgermeister hat. Dieser, ein Mann namens Boris Palmer, hat aufgrund seiner einzigartigen Stellung vielleicht das Bedürfnis, sich besonders zu profilieren.

Nach einer Meldung des Düsseldorfer „Express“ vom 18. Januar gedenkt er, noch in dieem Jahr unbelegte Wohnungen an Flüchtlinge „zu verteilen“. „Verteilen“ ist dabei ein etwas verharmlosendes Wort. Denn in Tübingen weigern sich ungefähr 90 Prozent der Hauseigentümer, freien Wohnraum an Flüchtlinge zu vermieten. Und angesichts der großen Zahl der nur von Angela Merkel und Teilen ihrer Partei eingeladenen Zuwanderer sind die restlichen 10 Prozent offenbar nicht ausreichend.

Daher will dieser famose Oberbürgermeister also leerstehenden Wohnungsbestand beschlagnahmen. Natürlich gegen Bezahlung. Wobei das eine sehr relative Sache ist. Denn ein Vermieter ist gut beraten, nicht allein darauf zu achten, daß seine Miete regelmäßig eingeht. Es geht auch um die Frage, in welchem Zustand ein Mieter nach seinem Auszug die Wohnung hinterläßt und ob eventuell notwendige Renovierungsarbeiten (oder gar eine richtige Sanierung!) von der Kaution gedeckt ist oder nicht. Ob für solche Fälle auch der Stadtsäckel aufkommt, verrät uns der Artikel aus dem „Express“ leider nicht. Daher wissen wir nicht, ob Herr Palmer an diese Möglichkeiten überhaupt gedacht hat, und, wenn ja, wie das geregelt werden soll. – Darüber hinaus ist es ja im Interesse des Vermieters, eine untereinander verträgliche Hausgemeinschaft zu haben. (Vor allem, wenn der Vermieter möglicherweise im eigenen Mietshaus selbst eine Wohnung hat.) Daß das Zusammenleben von eingeborenen Deutschen und Fremdlingen nicht immer verträglich ist, ist ja nun eine Binsenweisheit.

Aber was will man erwarten: GRÜNE hatten schon immer ein etwas seltsames Verhältnis zum Eigentum. Nicht zum eigenen, sondern zu dem anderer. Herr Palmer steht damit nur in einer seit Jahrzehnten bekannten Tradition. Und da es offenbar genug Leute gibt, die ihn gewählt haben – sonst wäre er ja nicht Oberbürgermeister! – , hat die breite Mehrheit auch wenig Grund, sich darüber zu beschweren.

Höchstens Grund dafür, nachzudenken, ob sie ihre Wahlentscheidung bei nächster Gelegenheit wiederholen möchte.

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