Vier sogenannte Salafisten – radikale Islamisten – wurden von der Polizei in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch festgenommen, weil sie ein Attentat auf den Vorsitzenden der rechtsgerichteten Partei „PRO NRW“ geplant haben sollen. Bei den vier Personen handelt es sich um zwei deutschstämmige Konvertiten und zwei Ausländer. Zwei von ihnen sollen sich bereits in unmittelbarer Nähe von Beisichts Haus befunden und nach verschiedenen Medienberichten Waffen und/oder Sprengstoff bei sich gehabt haben. Ein Sprecher der Polizei wird mit den Worten zitiert, der Anschlag „sei in letzter Minute verhindert worden“. Außerdem hatten die radikalen Moslems eine Liste mit Namen und Adressen von acht weiteren Funktionären von „PRO NRW“ bei sich. Für diese wurde – wie für Beisicht – Polizeischutz angeordnet.

Bereits seit dem Frühsommer letzten Jahres gab es mehrfach Morddrohungen bzw. Aufrufe zum Mord an Funktionsträgern von „PRO NRW“ oder vorsorglich gleich gegen alle Mitglieder dieser nur in Nordrhein-Westfalen betehenden Partei, die bei den letzten Landtagswahlen mit 1,5 Prozent abgeschnitten hat. Auslöser hierfür war eine Serie von Kundgebungen im Mai 2012, bei denen auch Mohammed-Karrikaturen des dänischen Zeichners Westergaard öffentlich gezeigt wurden. Die eigenem Bekunden zufolge so friedlichen Anhänger des Propheten („Islam ist Frieden!“) waren dermaßen erbost, daß einer von ihnen mit dem Messer auf die die Veranstaltungen abschirmenden Polizisten losging und zwei von ihnen schwer verletzte.

Die gerade noch rechtzeitige Vereitelung des Attentats wurde möglich durch technische Überwachung: das Auto eines der Verdächtigen war „verwanzt“ worden. Einer der vier Männer war zudem schon wegen des mißlungenden Bombenanschlages auf den Bonne Hauptbahnhof ins Visier der Ermittler geraten.

Nicht im Zusammenhang mit dem versuchten Mord steht eine Razzia, die am nächsten Morgen, Mittwoch, den 13. März, gegen Salafisten durchgeführt wurde. Es ging dabei um das verbot zweier Vereine, DawaFFM und Islamaudio. Diese Verbote waren vom Bundesinnenministerium bereits im Februar erlassen worden, bis zum Beginn der Razzia aber geheimgehalten worden. Es wurde die übliche Beute an Computern, anderer Technik und Propagandamaterial mitgenommen.

Bundesweit gibt es etwa 4.500 Salafisten; im Jahr vorher waren es noch 3.800 gewesen, die Tendenz ist also offenbar zunehmen. Die Szene gilt als gefährlich und mindestens potentiell gewaltbereit. Größtenteils handelt es sich bei ihnen um Ausländer beziehungsweise Abkömmlinge von Ausländern aus islamischen Staaten, jedoch wächst der Anteil junger deutscher Konvertiten. Da sie die Einführung der Scharia – des islamischen Gesetzes, das Steinigungen, Köpfen und Handabhacken vorsieht – in der BRD fordern, gelten sie als verfassungsfeindlich.

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