Daß Angela Merkel mit der „Freien Deutschen Jugend“, der Staatsjugend der DDR, zu tun hatte, ist eine olle Kamelle. Mußte man ja wohl irgendwie, wenn man promovieren wollte. Allerdings kommt jetzt, gut vier Monate vor der nächsten Bundestagswahl, die Frage auf, ob sie ihre DDR-Biographie nicht ein wenig geschönt habe. Das zumindest unterstellen die Biographen Lachmann und Reuth, der eine Redakteur der WELT, der andere Redakteur der BILD-Zeitung.

Reformkommunistin sei sie gewesen, behaupten die beiden Autoren; die Frau, die später als „Kohls Mädchen“ Karriere in der CDU machte. Und Legende sei es auch, daß sie sich erst 1989 im „Demokratischen Aufbruch“ politisch ernstlich engagiert habe. Denn Frau Kanzlerins eigene Version ist, daß sie an der Akademie der Wissenschaften FDJ-Sekretär für Kultur gewesen sei. Kultur klingt selbst in Diktaturen vergleichsweise harmlos. Harmloser auf jeden Fall als Sekretärin für Agitation und Propaganda. Das aber soll sie nach Lachmann und Reuth gewesen sein.

Die beiden Männer von der Springerpresse berufen sich dabei auf neue Dokumente und Zeitzeugen, die bisher geschwiegen hätten. Die originäre Quelle wollte ihnen offenbar nicht zur Verfügung stehen, berichtet N24. Sie habe über ihren Regierungssprecher ausrichten lassen, daß sie keine Zeit für die Beantwortung der Autorenfragen hätte, berichteten die von dieser Schweigsamkeit nicht wirklich Betroffenen der BILD.

Daß sie angesichts solcher Enthüllungen für bohrend-unangenehme Fragen keine Zeit haben mochte, kann man sogar nachvollziehen.

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